Der Hang in der Parzelle Hochreute ist auch nach mehr als acht Monaten immer noch in Bewegung. „Den stärksten Schub hatten wir Ende Juli, Anfang August mit 13 Metern an einem Wochenende“, so der Hörbranzer Bürgermeister Andreas Kresser. Im November hatte sich der Hang laut den Messungen in einer Woche um sieben Meter bewegt. „Aktuell sind wir bei 70 Zentimeter, was dafür spricht, dass die gesetzten Maßnahmen auch wirken“, betont Kresser.
Familien mussten aus den Häusern ausziehen
Vier Familien haben bereits ihr Zuhause verloren. Besonders bedrückend war es zu beobachten, wie das oberste Haus am Hang dem Druck nicht mehr standhalten konnte und quasi beinahe in sich zusammenbrach, ehe es abgerissen werden musste.
Maßnahmen zur Stabilisierung
Mit diversen Maßnahmen wie Abgrabungen, Entwässerungen und dem Bau von Stützrippen gelang es, die Gefahr für weitere Häuser vorerst abzuwenden. Tag für Tag muss zum Teil tonnenweise Erdreich abtransportiert werden. „Mittlerweile gibt es auch eine Zwischendeponie, damit wir schneller sind“, ergänzt der Gemeindechef.
34 Messstationen überwachen den Hang
Bisher hat es 26 Messstationen gegeben, am Mittwoch sind sechs neue dazugekommen. „Dabei handelt es sich um autonome Messstationen, die stündlich Messwerte funken“, erklärt Vermessungstechnikerin Martina Mittelberger. Expertinnen und Experten können so direkt online auf die Daten zugreifen. Wann sich der Hang dauerhaft beruhigen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht gesagt werden.
Im April fing es an
Ende April geriet der Hang in Hörbranz in einer Regennacht ins Rutschen und kam bis jetzt nicht zum Stillstand. In der Nacht von 28. auf 29. April mussten 39 Menschen ihre Häuser verlassen, weil der Hang oberhalb von Hörbranz-Hochreute ins Rutschen geriet. Auf einer Breite von 150 Metern rutschte Erde und Geröll durch ein Waldstück ab. Am Tag danach bot sich ein Bild der Verwüstung.