Windrad auf der Soboth
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Wirtschaft

Windkraft-Aus am Pfänder für Zadra kein Drama

Die Chancen für die Errichtung eines Windkraftwerkes am Pfänderrücken sind massiv geschrumpft. Eine Fläche von 27 Hektar wurde als Wasserschutzgebiet ausgewiesen, und genau dort hätten drei der vier Windräder errichtet werden sollen. Für Landesrat Daniel Zadra (Grüne) ist die neue Situation halb so wild, es gebe besser geeignete Standorte.

Die Vorarlberger Windpotenzialanalyse im April 2023 wies den Pfänderrücken als einen der wenigen gut geeigneten Standorte für Windkraftwerke in Vorarlberg aus. Nun wurden genau dort aber 27 Hektar als Wasserschutzgebiet ausgewiesen, was bedeutet, dass jeder Eingriff genauestens geprüft wird. Für Energielandesrat Daniel Zadra ist die neue Situation am Pfänder aber nicht ganz so schlimm. Der Standort sei zwar der bekannteste im Land, aber, wie Untersuchungen gezeigt haben, sicher nicht der mit den besten Chancen auf Umsetzung.

„Noch dazu muss ich sagen, dass das Projekt am Pfänderrücken noch sehr stark in den Kinderschuhen gesteckt ist. Es hatte noch keinen Betreiber. Man war von den Verfahrensabläufen noch überhaupt nicht so weit, dass man hier von einem konkreten Projekt sprechen konnte“, sagt Zadra. Die neue Situation in Möggers mache die Nutzung von Windkraft in Vorarlberg schwieriger, aber nicht unmöglich.

IG Windkraft: 70 Anlagen in Vorarlberg möglich

Die Interessensgemeinschaft Windkraft Österreich (IG) bedauert die neue Situation hingegen umso mehr. Martin Jaksch-Fliegenschnee von der Intressensgemeinschaft hält die Errichtung von Windrädern am Pfänderrücken weiterhin für möglich. Mit einem Gutachten könne bereits im Vorfeld geprüft werden, ob ein Windrad die Wasserquellen beeinträchtigt. „Schade, dass man das Projekt einfach begräbt, weil es hier schon einige Windmessungen gibt und man weiß, dass sich an dem Standort Windräder wirtschaftlich betreiben lassen würden“, sagt Jaksch-Fliegenschnee.

Vorarlberg habe zwar kein sehr großes, aber ein beachtliches Potenzial für Windkraft. „70 Anlagen sind möglich“, sagt Jaksch-Fliegenschnee. Damit könne ein Drittel des Stromverbrauchs in Vorarlberg gedeckt werden.