Chronik

Häusliche Gewalt: Hilferuf per Handzeichen

Die ifs-Gewaltschutzstelle schult Krankenhausmitarbeiterinnen in Vorarlberg, um einen speziellen Hilferuf per Handzeichen zu erkennen. Der soll insbesondere Frauen helfen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.

In Österreich hat jede dritte Frau ab 15 Jahren bereits körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren (Statistik Austria 2021), doch die Dunkelziffer liegt weit höher. Krankenhäuser sind in vielen Fällen erste Anlaufstelle für Gewaltopfer. Doch oft kommen die Frauen nicht allein, sondern in Begleitung der Gewalttäter, sagt Angelika Wehinger von der ifs-Gewaltschutzstelle. Um auf die Notlage aufmerksam zu machen, ohne etwas sagen zu müssen, gibt es einen speziellen Hilferuf per Handzeichen.

Stiller Hilferuf per Handzeichen

Der stille Hilferuf beginnt damit, dass die Innenseite einer flachen Hand gezeigt wird. Dann wird der Daumen in die Handinnenfläche gelegt, zum Schluss werden die vier Finger über den Daumen gelegt. Das Handzeichen hatte kürzlich laut Medienberichten eine junge Frau in Mailand vor einer Entführung gerettet.

Zeichen gegen Gewalt
Wikipedia

Kampagne gegen Gewalt an Frauen

Noch bis zum 10. Dezember dauert die internationale Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Nach wie vor zählt Gewalt an Frauen zu den am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. 16 Tage lang wird die Farbe Orange in verschiedenen Zusammenhängen verwendet, um auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen – mehr dazu in Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen (vorarlberg.ORF.at).