Laut ÖBB-Sprecher Christof Gasser-Mair ist die Strecke von Bludenz in Richtung Tirol wieder freigegeben. Sie war vorübergehend ab Bludenz gesperrt worden, weil ein Baum auf eine Oberleitung gestürzt war. Allerdings gebe es auf Tiroler Seite weiter Behinderungen, so Gasser-Mair.
Vorab informieren
Wer eine Bahnreise antreten will, sollte sich vorab online erkundigen – auf oebb.at oder bei einer Deutschlandreise auf bahn.de.
Auch die Strecke zwischen Lindau (D) und St. Margrethen (CH), die durch Vorarlberg führt, war am Samstagvormittag betroffen. Die Züge nach St. Margrethen endeten in Lustenau. Insgesamt gelte: Fahrten, die nicht unbedingt nötig sind, sollten verschoben werden, so Gasser-Mair. Es könne immer wieder zu Unterbrechungen und Verzögerungen kommen.
Bäume blockieren Straßen
Auch auf den Straßen geht es teilweise nur langsam voran. Etliche Male – zwischen Mitternacht und 12.00 Uhr waren es rund 100 Einsätze – mussten die Einsatzkräfte ausrücken, meist wegen Bäumen, die aufgrund der Schneelast auf Straßen gestürzt waren. So blockierte ein Baum in Bizau die L28 in Richtung Schneppfau. Auf der Autobahn waren Auffahrten in Wolfurt, Rankweil und Bludenz-Bings vorübergehend gesperrt und auf der A14 auf der Höhe der Raststätte Hohenems drohte ein Baum auf die Fahrbahn zu fallen.
91 Menschen mussten in Nachtlokal ausharren
Im Dornbirner Nachtlokal Conrad Sohm mussten 91 Menschen am Samstagmorgen mehr als vier Stunden lang ausharren, weil ein Hangrutsch die Straße und den Parkplatz verschüttetet hatte. Gegen 8.30 Uhr konnten sie dann unverletzt evakuiert werden.
Massive Ausfälle im Bahnverkehr in Süddeutschland
Große Probleme gibt es auch im Bahnverkehr in Süddeutschland. Es komme zu Verspätungen und Ausfällen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn Samstagfrüh. Der Hauptbahnhof in München könne nicht angefahren werden, auch die Verbindungen zwischen München und Lindau fielen aus.
Unter anderem im Großraum von Bayerns Landeshauptstadt sei der Fernverkehr aktuell eingestellt, so die Bahnsprecherin. Die Verbindungen nach Salzburg, Innsbruck, Nürnberg, Stuttgart und Lindau fielen aus. Bis mindestens 12.00 Uhr sei mit Einschränkungen zu rechnen. „Wir empfehlen, Reisen von und nach München zu verschieben“, sagte die Sprecherin.
Auch in anderen Teilen Süddeutschlands könne es zu witterungsbedingten Zugausfällen und Verspätungen kommen, hieß es weiter. Alle Fahrgäste, die ihre in Süddeutschland geplante Reise aufgrund des Wintereinbruchs verschieben wollten, könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung sei aufgehoben. Die Bahn bat, sich vor Reiseantritt auf der Website bahn.de oder bei der telefonischen Reiseauskunft zu informieren.
Menschen mussten in Zügen übernachten
In Ulm und in München mussten Fahrgäste in Zügen übernachten. Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtete, musste in der Früh ein Zug, aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart kommend, am Ulmer Hauptbahnhof zum Übernachtungs-Zug umfunktioniert werden. Auch am Münchner Hauptbahnhof stellte die Deutsche Bahn einen Zug für gestrandete Fahrgäste bereit. Wie viele Züge ihre Fahrten vorerst abbrechen mussten, war laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) zunächst unklar.
Flugverkehr in München eingestellt
Wie ein Sprecher des Flughafens München mitteilte, ist der Flugbetrieb bis Sonntag, 6.00 Uhr eingestellt worden. Der Winterdienst sei im Einsatz, um wieder einen sicheren Betrieb zu ermöglichen. 760 geplante Flügen wurden annulliert. Passagieren wird empfohlen, sich vor ihrer Anreise zum Flughafen über den Status ihres Fluges zu informieren.
Lawinengefahr deutlich gestiegen
Über Nacht fielen in Westösterreich im Gebirge vielerorts 50 Zentimeter Neuschnee oder mehr, weshalb auch in Vorarlberg die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4 ausgerufen wurde. Diese bezog sich auf Lagen oberhalb der Waldgrenze bzw. 2.000 Meter Seehöhe.
Spontane Lawinenauslösungen waren jederzeit möglich und konnten exponierte Bereiche gefährden. Als problematisch wurde von den Lawinenwarndiensten der Bundesländer die oft nur schwache Bindung zwischen Neu- und Altschnee beschrieben. Wintersportler wurden zu äußerster Vorsicht aufgerufen.