Berlin Reinickendorf OT Tegel; in Alt-Tegel testet die BVG auf zwei Ringlinien einen selbstfahrenden Elektrobus; EasyMi
IMAGO/Jürgen Ritter
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„Focus“

Autonome Shuttledienste statt Privatautos

Die Mobilität der Zukunft könnte durch autonome Shuttledienste revolutioniert werden. Laut Andreas Herrmann, Experte für Smart Mobility Management, könnten diese Dienste dazu beitragen, Verkehrsflächen zurückzugewinnen, Emissionen zu reduzieren und die Mobilität für alle zugänglich zu machen.

Die derzeitige Mobilität ist umweltschädlich und ineffizient. Andreas Herrmann, Experte für Smart Mobility Management und Autor von 15 Büchern zum Thema, darunter auch zum autonomen Fahren, sieht in autonomen Shuttlediensten eine Lösung. In der „Focus“-Sendung des ORF Radio Vorarlberg stellte er seine Vision vor.

Autonome Shuttledienste als Lösung

Herrmann setzt insbesondere auf autonome Shuttledienste, um Verkehrsflächen zurückzugewinnen, Emissionen zu reduzieren und die Zeit im Stau sowie die Anzahl der Unfälle zu verringern. Zudem sollen alle Menschen Zugang zu Mobilität haben. Als Beispiel nennt er Oslo, wo bis 2030 30.000 autonome Minibusse für bis zu 15 Personen den kompletten Verkehr organisieren sollen. Die dadurch zurückgewonnenen Verkehrsflächen und Parkplätze könnten für Parks genutzt werden, was Stadtplanern die Chance gibt, eine Stadt komplett neu zu gestalten.

Das Ende der Privatautos

Die Vorteile autonomer Taxis, die per App gerufen werden können, liegen für Herrmann auf der Hand: ‚Die Auslastung ist höher, man kann die Fahrzeuge viel besser steuern, sie brauchen keine Parkplätze in der Innenstadt, sie sind permanent im Einsatz. Man kann also die Anzahl der benötigten Fahrzeuge deutlich reduzieren und das könnte schon eine Chance sein.‘ Er ist überzeugt, dass Mobilität als Dienstleistung angeboten werden muss und das Privatauto dann ausgedient hat.

Herrmann entgegnet Sicherheitsbedenken mit dem Hinweis, dass 90 Prozent aller Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind. Er betont, dass autonome Fahrzeuge das Potenzial haben, die Sicherheit auf den Straßen deutlich zu erhöhen. Trotzdem sieht er Herausforderungen, insbesondere für europäische Autobauer, die mit Konkurrenz aus China und von Technologie- und Softwarefirmen konfrontiert sind. Sein Fazit: Es braucht Begeisterung für neue Formen der Mobilität – sowohl in der Bevölkerung als auch in der Politik.