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imago images/CHROMORANGE
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Wirtschaft

Zumtobel: Gespräche über Sozialplan haben begonnen

170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zumtobel-Gruppe in Dornbirn verlieren ihren Job. Vor allem vom Personalabbau betroffen ist das Tochterunternehmen Tridonic. Am Montag gab es erste Gespräche über einen Sozialplan.

Das Tochterunternehmen Tridonic, ein führender Anbieter von Lichttechnologie, steht vor erheblichen Herausforderungen. Sinkende Nachfrage und hoher Preisdruck bei LED-Produkten führen zu einem Umsatzeinbruch, sagt der CEO von Tridonic, Hugo Rohner. Hinzu kämen hohe Produktionskosten am Standort Dornbirn, die doppelt so hoch seien wie im serbischen Werk bei nur halbem Output.

Neuausrichtung und Produktionsverlagerung

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plant Tridonic eine umfangreiche Neuausrichtung und eine Verlagerung eines Teils der Produktion nach Nisch (Serbien). „Wir haben einen zukunftsfähigen Plan entwickelt, wie wir einerseits den Produktionsstandort Dornbirn sichern können und andererseits für Tridonic auch mit der richtigen Kostenbasis in die Zukunft gehen können“, sagt Rohner. Doch diese Reorganisation erfordere einen massiven Personalabbau. Von den derzeit 440 Beschäftigten im Dornbirner Werk sind 100 Arbeitsplätze in der Produktion betroffen.

Sozialplan und Zukunftsaussichten

Für die betroffenen Mitarbeiter wird ein Sozialplan erarbeitet. „Wir geben uns Mühe, das so sozialverträglich wie möglich zu machen. Es wird alle Bereiche betreffen, aber wir werden keine spezielle Auswahl treffen bezüglich Alter, sondern bezüglich Zukunftsfähigkeit der Produktion hier in Dornbirn“, erklärt Rohner. Trotz der aktuellen Herausforderungen blickt Tridonic optimistisch in die Zukunft. Zwar werden für 2024 keine rosigen wirtschaftlichen Prognosen erwartet, doch das Unternehmen ist zuversichtlich, dass sich die Situation danach verbessern wird.

Erste Gespräche haben begonnen

Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft haben am Montag erste Gespräche geführt, wie es mit den Betroffenen weitergeht. Beim Arbeitsmarktservice haben sich aber schon Firmen gemeldet, die Interesse an den Zumtobel-Mitarbeitenden haben, sagt AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter.

Noch über 5.000 offene Stellen bei AMS

Der Arbeitsmarkt sei nämlich noch aufnahmefähig. „Trotz eines Rückganges bei den offenen Stellen hatten wir Anfang des Monats immer noch über 5.000 offene Stellen gemeldet, also die Ausgangslage ist nicht ganz schwierig“, so Bereuter.

Dass die wirtschaftlichen Entwicklungen an Dynamik verlieren, spüre man allerdings, sagt Bereuter. Er rechnet sowohl heuer als auch nächstes Jahr mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in Vorarlberg.