Die Therapiestation Lukasfeld zu schließen und die Therapie in das Suchtkrankenhaus Maria Ebene zu verlegen, ohne mit den Partnern vorher zu reden, ist für Bernhard Amann von der Anlaufstelle für Drogenabhängige „Ex und Hopp“ in Hohenems unverständlich. Natürlich sei es eine Entscheidung des Kuratoriums, aber man hätte es vorher kommunizieren müssen. Niemand habe davon gewusst, auch die anderen vorgelagerten Einrichtungen hätten nichts gewusst, sagt Amann.
Betriebsrat vor vollendeten Tatsachen
Vor vollendete Tatsachen sei auch der Betriebsrat gestellt worden: „Es war völlig überraschend für alle, auch für uns als Betriebsrat, wir wurden nicht vorher informiert, trotz Informationspflicht des Arbeitgebers“, sagt Elmar Sturm, Betriebsrat der Stiftung Maria Ebene, zu der auch die Therapiestation Lukasfeld gehört.
Die Informationen habe es gegeben, kontert der Primar der Maria Ebene, Philipp Kloimstein. Sobald es den einstimmige „wunderbaren Entscheid“ vom Kuratorium gegeben habe, sei der Betriebsrat und auch Lukasfeld, die Therapiestation Carina sowie das Krankenhaus Maria Ebene verständigt worden.
Kritik an Schließung der Therapiestation Lukasfeld
Die Schließung der Therapiestation Lukasfeld in Meiningen stößt auf heftige Kritik. Die Station bietet Behandlungen für Drogenabhängige und Entgiftungsplätze. Die Angebote sollen nun in Frastanz in der Maria Ebene angeboten werden. Kritiker bemängeln fehlende Kommunikation und befürchten eine Verschlechterung für Patienten.
Verschlechterung für Patienten wird befürchtet
Seit dem Jahr 2012 gibt es in der Therapiestation Lukasfeld sechs Entgiftungsplätze. Die frühere Leiterin der Therapiestation Lukasfeld, Kirsten Habedank, befürchtet durch die Schließung eine Verschlechterung für die Patientinnen und Patienten. Wenn es zu Wartezeiten komme, dann sei das auch lebensgefährlich. Teilweise weichen Patienten wieder nach Tirol aus, deswegen sei ja vor über zehn Jahren die Entgiftungsstation in Lukasfeld eingerichtet worden, sagt Habedank. Auch bei diesem Thema wird beruhigt. Es gebe in der Maria Ebene zehn Betten für Entgiftung, vier sollen noch dazukommen.
Kritik an Kloimstein wegen Personalführung
Kritik gibt es laut Betriebsrat auch an der Personalführung, was auch zu Kündigungen führe. „Es ist die Stimmung schwierig, die Arbeitsatmosphäre, das Führungsverhalten ist aus unserer Sicht oft schwierig und das hat auch Folgewirkungen“, sagt Betriebsrat Sturm.
„Also, dass ich in der Kritik stehe, ist mir jetzt neu“, sagt Kloimstein im ORF Vorarlberg-Interview. Es gebe zwar eine Fluktuation beim Personal, die Pflege sei aber „voll funktionstüchtig“. „Die Kritik ist nicht angemessen“, sagt Kloimstein im Interview weiter.