Offline Dorf Gargellen
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Wissenschaft

Eine Woche ohne Handy im „Offline Dorf“

Die Montafoner Forscherin und Influencerin Linda Meixner hat im Zuge ihrer Doktorarbeit mit einem Expertenteam das Bergdorf Gargellen zu einem „Offline Dorf“ verwandelt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten für eine Woche ihr Handy abgeben. Mehr Lebenszeit anstatt Bildschirmzeit lautete das Motto.

Abschalten, aufladen und einen nachhaltigen gesunden Umgang mit den Sozialen Medien fördern – so lautete das Ziel des „Offline Dorfs“, das eine Woche lang im September im Montafoner Bergdorf Gargellen stattgefunden hat. „Mein Herzenswunsch ist es, dass die Menschen wieder mehr Glück in den Händen halten als ihr Smartphone und dass wir wieder mehr Lebenszeit anstatt Bildschirmzeit haben“, so Meixner.

Alle 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten ihr Handy eine Woche lang abgeben. In den ersten beiden Tagen gab es bewusst ein sehr dichtes Programm vom Bergyoga bis hin zum Eisbaden im Gebirgsbach. „Ich hätte mir nie gedacht, wie schnell man das Handy vergisst und wie schnell man sich mit anderen Sachen beschäftigt. Der soziale Austausch ist intensiver und die Gedanken sind geordneter“, beschreibt Teilnehmer Claudius Mackes aus Berlin seine Erfahrungen im „Offline Dorf“.

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Die Rolle des Tourismus

Ziel von Meixners Doktorarbeit ist es, Lösungsansätze zu finden, um widerstandsfähiger gegen die Technik zu werden. Was die Woche im „Offline Dorf“ gebracht hat, wird die Auswertung in ein paar Monaten zeigen. Im Zuge der Doktorarbeit soll auch versucht werden, herauszufinden, welche Rolle der Tourismus als Lösungsansatz für eine bewussteren Smartphone-Konsum spielen kann.

Bereits jetzt gibt es mehr als 130 Vormerkungen für das nächste „Offline-Dorf“, das im September 2024 geplant ist. Bis zur zweiten Auflage sollen die Ergebnisse der heurigen Woche ausgewertet und im Konzept eingeflossen sein.

„Offline-Dorf“ Gargellen

Auch in Österreich ist das Smartphone für die meisten Menschen ein ständiger Begleiter. Linda Meixner, eine Forscherin und Content-Creatorin aus Vorarlberg, verwandelte im September im Zuge ihrer Doktorarbeit mit einem Expertenteam das Bergdorf Gargellen in Vorarlberg in ein „Offline-Dorf“.

„Sucht bekämpft, die mir vorher nicht bewusst war“

Meixner hat das „Offline Institut“ im Montafon gegründet. Im Oktober des Vorjahres haben die Teilnehmenden bereits wissenschaftlich begleitet den ganzen Monat auf Social Media verzichtet – mehr dazu in „Offtober“: Ein Monat ohne Social Media

Bevor sich Meixner mit dem Thema „Offline“ beschäftigte, war sie als Influencerin viel mit dem Handy und sozialen Netzwerken beschäftigt – bis im Jahr 2020 ihre Masterarbeit an der HTWG Konstanz ihr Leben grundlegend veränderte, wie sie selbst sagt. „Nach einem Selbstversuch mit 66 Tagen Smartphone-Abstinenz habe ich eine Sucht bekämpft, die mir vorher nicht bewusst war“, sagt Meixner rückblickend.