Untertags ist der Bahnhof in Dornbirn gut besucht. Während die einen auf den Zug gehen, warten andere auf den Bus, viele nutzen den Vorplatz aber auch als Treffpunkt. Im Vergleich zum Abend, beziehungsweise zur Nacht, sei es untertags am Dornbirner Bahnhof harmlos, sagt Gastronom Mustafa Hazir im Radio Vorarlberg-Interview. Sein Lokal ist direkt neben dem Bahnhof. „Ich persönlich würde dort am Abend ab 22 Uhr nicht herumlaufen“, sagt Hazir. Dort spiele sich viel ab, vor allem illegale Sachen.
Unternehmer im Umfeld meiden Bahnhof
Dass die Polizei zwei Gebäude weiter stationiert ist, reicht dem Gastronomen nicht. Er beobachtet ständig Raufereien. Als Lösung schlägt er vor, dass durchgehend zwei Polizisten beim Bahnhof stehen und Kontrollen durchführen. Man müsse halt ein bisschen Geld in die Hand nehmen, aber dann wäre das Problem erledigt, so Hazir.
Kritik kommt auch von Doris Kanzian, sie führt die Trafik am Bahnhof und bemängelt, dass wenn beispielsweise Bürgermeisterin Andrea Kaufmann vobei kommt, um nach dem Rechten zu sehen, der gesamte Bahnhof davor aufgeräumt wird. Für die Bürgermeisterin sei dann alles in Ordnung, aber dass stimme so nicht. Doris Kanzian fühlt sich in ihrer Trafik zwar sicher, aber Abends meidet sie den Bahnhof trotzdem. Auch ihre Kinder werden am Abend aus Sicherheitsgründen immer vom Bahnhof abgeholt. Die Trafikantin hofft, dass die Polizei künftig öfter und vor allem auch direkt am Bahnhof patroulliert.
Mutmaßlicher Täter wurde noch am Tatort festgenommen
Die Messerattacke ereignete sich Montagabend gegen 23.00 Uhr. Obwohl das Opfer durch den Messerstich schwer verletzt wurde, verhielt es sich gegenüber den einschreitenden Polizisten und auch den Rettungskräften unkooperativ. Der Täter, der keinen festen Wohnsitz hat, konnte noch am Tatort festgenommen werden – mehr dazu in: Polizei: Messerattacke am Bahnhof Dornbirn.
Im April hat es bereits eine Messerstecherei am Dornbirner Bahnhof gegeben. Ein 32-jähriger Mann ist damals mit mehreren Messerstichen in den Rücken lebensbedrohlich verletzt worden. Die drei Täter wurden Ende September am Landesgericht in Feldkirch schuldig gesprochen. Der Hauptangeklagte wurde wegen versuchten Mordes zu fünf Jahren Haft verurteilt – mehr dazu in: Messerattacke: Alle schuldig gesprochen.