Lünerseewerk II
ORF Vorarlberg
ORF Vorarlberg
Wirtschaft

Stollen und Autobahnanschluss für Lünerseewerk II

Die Baustelle für das Lünerseewerk II wird österreichweit eine der größten: Sieben Jahre Bauzeit und zwei Milliarden Euro Kosten sind dafür veranschlagt. Um die Anrainergemeinden Bürs und Brand möglichst vom Baustellenverkehr zu entlasten, soll die Baustelle einen eigenen Stollen und einen eigenen Autobahnanschluss bekommen.

Ursprünglich sei nach Angaben von Gerd Wegeler, Vorstand illwerke vkw, geplant gewesen, im Bereich „Schattenlagant“ in Brand einen größeren Baustellenbereich zu etablieren. „Jetzt ist es so, dass wir diesen Baustellenbereich vor die Gemeinde Brand verlagern konnten“, erklärt Wegeler. Das bringe eine enorme Entlastung während der kalkulierten siebenjährigen Bauzeit.

Gerd Wegeler, Vorstand illwerke vkw
ORF Vorarlberg
Gerd Wegeler, Vorstand illwerke vkw, zeigt die Vorteile der geplanten Verkehrslösung auf

„Der große Vorteil ist einfach der, dass sich der Baustellenbereich vor der Gemeinde Brand befindet und wir damit 85 Prozent weniger Fahrten durch die Gemeinde haben werden“, zeigt er auf. Man rechne mit acht bis neun Lkw-Fahrten täglich und da es immer einen Zugangsstollen gebraucht hätte, würden durch den sechs bis sieben Meter langen Stollen keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Fahrbewegungen durch Gemeinde Bürs minimieren

Auch beim Sondierstollen in Bürs bahne sich eine Verkehrsentlastung an: „Hier gibt es Überlegungen, dass wir eine temporäre Autobahnanbindung direkt im Nahbereich der Baustelle errichten. Dadurch können die Fahrbewegungen durch die Gemeinde absolut minimiert werden“, führt Wegeler aus.

Mammut-Projekt Lünerseewerk II

Sieben Jahre Bauzeit, zwei Milliarden Euro Kosten – Die Baustelle für das Lünerseewerk II wird eine der größten Österreichs; da haben auch die Probleme, die gelöst werden müssen, ein ganz andere Dimension. Zum Beispiel der Baustellenverkehr. Wo soll der fahren, damit die Gemeinden Brand und Bürs möglichst wenig davon spüren? Ein Stollen und ein eigener Autobahnanschluss sollen die Lösung sein, wie zu hören ist.

Befürchtungen und Ängste aus der Bevölkerung

Es habe viele Gespräche gebraucht, um eine annehmbare Verkehrslösung für das Tal und die Gemeinden Brand und Bürserberg zu finden. Nicht zuletzt sei sie ein zentrales Thema im Behördenverfahren. „Es war uns immer wichtig, einerseits beide Bereiche Lebensqualität und Tourismus durch das Großprojekt nicht zu mindern“, betont Bürgermeister Klaus Bitschi.

Klaus Bitschi, BGM Brand
ORF Vorarlberg
Klaus Bitschi, Bürgermeister der Gemeinde Brand, berichtet von den Befürchtungen und Ängsten der Bevölkerung

Vor dem Hintergrund eines solchen Großprojektes seien Befürchtungen und Ängste seitens der Bevölkerung bei der Gemeinde eingegangen. „Wir haben immer versucht, schon frühzeitig in Gesprächen mit illwerke vkw diese Probleme anzusprechen und dementsprechend Lösungen zu finden“, betont Bitschi. Mit der Variante, die derzeit auf dem Tisch liege und realisierbar sei, könne man sehr viele der Herausforderungen lösen, zeigt er sich überzeugt.

Planung soll 2024 abgeschlossen werden

Die Planung für das Pumpspeicherkraftwerk Lünersee II sollte nach Angaben der illwerke vkw gegen Ende 2024 abgeschlossen sein. Im Anschluss gehe es in das Behördenverfahren. Die Projektleitung rechnet dabei mit einer Zeitspanne von etwa vier bis fünf Jahren, womit sich ein möglicher Baubeginn im Jahre 2029 ausgehen könnte.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Sondierstollen für das Lünerseewerk II bei der Anschlagsfeier am 21.03.2023
ORF
Erste offizielle Begehung des Sondierstollens bei der Anschlagsfeier am 21.03.2023
ORF
Sondierstollen für das Lünerseewerk II bei der Anschlagsfeier am 21.03.2023
ORF
Eingang in den Sondierstollen für das Lünerseewerk II bei der Anschlagsfeier am 21.03.2023
ORF
Grabungsgerät für den Sondierstollen des Lünerseewerks II bei der Anschlagsfeier am 21.03.2023
ORF