Theater Rhein Durchstich
Krobath/ORF
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Kultur

Rheindurchstich im Theater im Kies

Das Theater im Kies bringt derzeit das Stück „Die Korrektur eines Tunichtguts“ in Hohenems auf die Open-Air-Bühne. Darin wird die Geschichte des Rheindurchstichs bei Diepoldsau und der Menschen, die am Fluss lebten, ihn regulierten und heute genießen, thematisiert. Die „Theaterkollage durch die Zeit“ ist in fünf Vorstellungen zu sehen.

Vom Ritt des Johann Ender zum Kaiser nach Wien über die Arbeiter, die am Durchbruch des Rheins arbeiteten, bis hin zur Joggerin, die in der heutigen Zeit entlang des Flusses läuft – die Zuschauerinnen und Zuschauer wandern in „Die Korrektur eines Tunichtguts“ durch die Zeit.

Hotspots des Rheindurchbruchs

Das Stück „Die Korrektur eines Tunichtguts“ – eine Theaterkollage durch die Zeit – wurde von Heidi Salmhofer anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Rheindurchstichs bei Diepoldsau geschrieben. Darin hat sie die „Hotspots“ des Durchstichs verpackt.

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Theater Rhein Durchstich
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Das Theaterstück „Die Korrektur des Tunichtguts“ thematisiert den Durchbruch des Rheins bei Diepoldsau
Theater Rhein Durchstich
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Das Theaterstück „Die Korrektur des Tunichtguts“ thematisiert den Durchbruch des Rheins bei Diepoldsau
Theater Rhein Durchstich
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Das Theaterstück „Die Korrektur des Tunichtguts“ thematisiert den Durchbruch des Rheins bei Diepoldsau
Theater Rhein Durchstich
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Das Theaterstück „Die Korrektur des Tunichtguts“ thematisiert den Durchbruch des Rheins bei Diepoldsau
Theater Rhein Durchstich
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Das Theaterstück „Die Korrektur des Tunichtguts“ thematisiert den Durchbruch des Rheins bei Diepoldsau

Die Umsetzung des Stücks erfolgt durch Laien-Schauspielerinnen und -Schauspieler aus den umliegenden Gemeinden am Rhein: Die Anrainergemeinden Hohenems, Lustenau, Altach, Mäder, Diepoldsau, Kriessern und Widnau haben sich zu dem grenzüberschreitenden Projekt zusammengeschlossen. 19 Akteurinnen und Akteure konnten dafür gewonnen werden. Dabei wurde das Stück an die jeweiligen Dialekte angepasst, was die Sprachvielfalt der Regionen um den Rhein widerspiegeln soll.

Hochwasser machten Leben am Rhein schwer

Regelmäßige Hochwasser haben früher sowohl auf der Vorarlberger als auch auf der Schweizer Seite das Leben am Rhein schwer gemacht. Die Menschen schafften es aber vor 100 Jahren, den größten Wildbach Europas sicherer zu machen – allerdings unter sehr harten Bedingungen.

Fast schnurgerade fließt der Alpenrhein heutzutage in den Bodensee. Das war nicht immer so: Hunderte Jahre schlängelte er sich an Liechtenstein vorbei durch das St. Galler und das Vorarlberger Rheintal. Immer wieder trat er über die Ufer, die Menschen nannten die Hochwasser damals „Rhein-Not“. Lustenau traf es mehrmals besonders schlimm.

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Arbeiten an Gleis
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Die Arbeit für den Rhein-Durchstich war hart
Rheindurchstich Arbeiterer
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Viele Arbeiter waren unterernährt …
Rheindurchstich Arbeiterer
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… und die Pausen kurz.
Arbeiter mit Transportzug
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Diepoldsauer Durchstich
Archiv der Internationalen Rheinregulierung
Das Dorf Diepoldsau-Schmitter als Insel zwischen dem neuen und alten Verlauf des Rheins
Durchstich Diepoldsau
Archiv der Internationalen Rheinregulierung
Sprengung des provisorischen Absperrdamms
Durchstich Diepoldsau
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Viele wollten beim Durchstich dabei sein
Durchstich Diepoldsau
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Eimerkettentrockenbagger beim Aushub des Mittelgerinnes, 11. Oktober 1911
Diepoldsauer Durchstich
Archiv der Internationalen Rheinregulierung
Diepoldsauer Durchstich: Torfauftrieb infolge der Dammschüttung, Winter 1910/11
Diepoldsauer Durchstich
Archiv der Internationalen Rheinregulierung
Diepoldsauer Durchstich: Faschinenbau als Fundament für die Vorgrundsteine
Diepoldsauer Durchstich
Archiv der Internationalen Rheinregulierung
Diepoldsauer Durchstich
Archiv der Internationalen Rheinregulierung
Blick von der Wieserainbrücke flussaufwärts nach Abschluss der Umbauarbeiten, März 1955
Diepoldsauer Durchstich
Archiv der Internationalen Rheinregulierung
Dammsenkung oberhalb der Rietbrücke, 8. März 1914

Eine der größten Baustellen Mitteleuropas

Die Habsburger Monarchie und die Schweiz einigten sich, den Alpenrhein zu begradigen. Es entstand eine der größten Baustellen in Mitteleuropa. Viele Männer verdingten sich als Taglöhner – zu heute unvorstellbaren Bedingungen. Arbeitsbeginn war bei Tagesanbruch, wenn es hell genug war. Dann wurde oft bis in die Nacht hinein gearbeitet.

Dabei war eigentlich ein Arbeitstag von höchstens zehn Stunden gesetzlich vorgeschrieben. „Der wurde in der Regel aber nicht eingehalten, sondern überschritten“, erzählt Historiker Wolfgang Weber. Nach der Arbeit hätten viele noch eineinhalb Stunden zu Fuß nach Hause gehen müssen. „Dann hatte man im Prinzip eine Ruhezeit von vier bis fünf Stunden.“