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Bildung

Kinderbetreuung: 100 neue Gruppen geplant

Im vergangenen Jahr sind in Vorarlberg 600 neue Kinderbetreuungsplätze in 41 neuen Kindergarten- und Spielgruppen geschaffen worden. Das ist dem Jahresbericht Elementarpädagogik des Landes zu entnehmen. Bis 2024 werden zusätzlich über 100 neue Gruppen erwartet.

2022 wurden in Vorarlberg 16.578 Kinder in 424 Einrichtungen betreut. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Kinder, die betreut werden, im Vergleich zum Vorjahr damit um 2,2 Prozent gestiegen. 100 Prozent der Vier- und Fünfjährigen besuchte eine institutionelle Kinderbetreuung, bei den Dreijährigen waren es 92 Prozent.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) zeigten sich zufrieden mit der Betreuungsquote, denn selbst bei Kindern unter drei Jahren liege sie mit 34,7 Prozent über dem österreichweiten Schnitt, der bei 29,9 Prozent liegt.

Ganztägige Betreuung: Angebot größer als Nachfrage

Derzeit sei das Angebot an ganztägigen Betreuungsangeboten größer als die Nachfrage, betont Schöbi-Fink. Sie wehrt sich gegen die Kritik, dass Vorarlberg diesbezüglich beziehungsweise auch bei der ganzjährigen Betreuung österreichweit das Schlusslicht sei.

Dennoch werde man das Angebot weiter ausbauen, versichert sie. „Den Bedarf definieren die Eltern, das Angebot schaffen muss die Politik“, stellt Schöbi-Fink klar. Der Betreuungsschlüssel, das Verhältnis der Zahl der Betreuungspersonen zu der Zahl der betreuten Kinder, sei der beste in ganz Österreich.

Ausbildungsoffensive gegen Personalmangel

Die allgegenwärtige Personalproblematik sei Schöbi-Fink zufolge auch im Bereich der Elementarpädagogik derzeit die größte Herausforderung. Dem wolle man mit einer Ausbildungsoffensive entgegenwirken. So soll unter anderem am BORG in Lauterach ein neues zweijähriges Tageskolleg für Maturantinnen und Maturanten geschaffen werden.

Schöbi-Fink spricht sich für Ausbau aus

Laut einer Studie der Industriellenvereinigung bewerten nur mehr 38 Prozent der Befragten das Kinderbetreuungsangebot in Vorarlberg als gut bis sehr gut. Schöbi-Fink zufolge könnte das daran liegen, dass die breite Bevölkerung erst durch die mediale Berichterstattung über das Kinderbetreuungsgesetz und den Ausbau, den die Gemeinden vor sich hätten, für das Thema sensibilisiert worden sei.

„Ich teile ja die Ansicht der Industriellenvereinigung oder der Mehrheit der Bevölkerung, dass wir einen Ausbau brauchen. Sie treffen damit ins Schwarze“, betont sie. Man befinde sich derzeit mitten im Ausbau: „Wir haben einen Ausbauplan in Schritten, der im Mindesten noch die nächsten drei Jahre dauert“, sagt Schöbi-Fink. „Diese Zeit brauchen wir auch, um den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, erstens das Personal zu suchen und zweitens die Plätze zu errichten, wenn sie nicht schon stehen “, betont sie.