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Gesundheit

ÖGK plant Vertretungsgesellschaft gegen Ärztemangel

Damit kassenärztliche Stellen nicht unbesetzt bleiben, plant die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) in Vorarlberg eine Vertretungsgesellschaft. Den aktuellen Ärztemangel führt ÖGK-Landesvorsitzender Manfred Brunner auf einen laufenden Generationswechsel in der Ärzteschaft zurück, der bis 2027 vollzogen sein werde.

Wer in Vorarlberg einen Arzttermin braucht, muss mitunter lange darauf warten. Diese Situation werde sich aber ändern, meint ÖGK-Landesvorsitzender Manfred Brunner: „Wir sehen den Generationswechsel in der Ärzteschaft bis 2027 vollzogen und dann werden wir auch wieder einen relativ normalen Wechsel im System haben. Jetzt momentan haben wir sehr viele personelle Wechsel und daher auch diesen enormen Druck im System.“

Brunner: Stellen nur übergangsweise unbesetzt

Eigentlich seien in Vorarlberg im Moment auch gar nicht viele Stellen aus Personalmangel unbesetzt, sagt Brunner: „Es sind manche Stellen übergangsweise nicht besetzt, weil der Arzt oder die Ärztin derzeit noch im Ausland ist oder weil das Studium noch nicht abgeschlossen ist. Wir haben insgesamt an die 360 Kassenstellen und vielleicht sind jetzt momentan fünf nicht besetzt.“

Vertretungsgesellschaft für Übergangszeiten

Das sei natürlich ein Problem, räumt der ÖGK-Landesvorsitzende ein: „Wir müssen da besser werden, dass wir keine Unterbrechungen mehr in der Besetzung der Stellen haben. Eine geplante Maßnahme ist eine erste Vertretungsgesellschaft, wo dann eben auch Wahlärzte zum Beispiel oder auch Spitalsärzte mitarbeiten könnten und übergangsweise eine Stelle besetzen, bis dann der Nachwuchs wieder da ist.“

Umsetzung bis 2024 möglich

Diese Vertretungsgesellschaft könne relativ schnell eingeführt werden, meint Brunner: „Wir haben hier noch eine rechtliche Abklärung. Es geht um die Frage, ob das dann Anstellungsverhältnisse oder Werkverträge sind. Da gibt es noch Abklärungen mit dem Ministerium, aber umsetzbar wäre das relativ kurzfristig, ich denke mal, im nächsten Jahr.“

Vorarlberg braucht 135 neue Ärzte

Bis 2031 werden in Vorarlberg in den Spitälern zwölf Prozent, im Kassenbereich 5,9 Prozent mehr Ärzte gebraucht. Das ergibt die gemeinsame Ärztebedarfsstudie von Land, ÖGK und Ärztekammer. Durch die wachsende, immer älter werdende Bevölkerung, die bereits rollende Pensionswelle und die höher werdende Teilzeitquote sind das insgesamt 135 Ärzte mehr.