Zigaretten und Aschenbecher
ORF.at/Patrick Wally
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Gesundheit

Weg von der Zigarette: Gemeinsam oft leichter

Rauchen ist die häufigste Suchterkrankung in Österreich – darauf weist die Stiftung Maria Ebene, das Vorarlberger Kompetenzzentrum in Suchtfragen, anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai hin. Die Stiftung bietet ein breites Entwöhnungsprogramm an . Gemeinsam sei es leichter als alleine.

„Rauchen ist seit Jahren eine versteckte Pandemie“, betont Philipp Kloimstein, Primar der Stiftung Maria Ebene. Jährlich würden sich zwischen 12.000 und 14.000 Todesfälle in Österreich mit dem Tabakkonsum in Verbindung bringen. Abgesehen von der Lunge und den Atemwegen können auch Blutgefäße, das zentrale Nervensystem, Niere, Leber und Herz geschädigt werden.

Obwohl die Gesundheitsgefahren allgemein bekannt sind, ist Rauchen dennoch immer noch die häufigste Sucht in Österreich. „Da Tabak legal erhältlich ist, wird er in der Bevölkerung teilweise noch als harmlos wahrgenommen“, so David Junker, Leiter der Beratungsstelle Clean in Feldkirch. Sehr oft würden die Menschen das hohe Suchtpotential einfach unterschätzen.

Gemeinsam fällt das Aus meistens leichter

Rund zwei Drittel der Raucherinnen und Raucher wollen weg von der Zigarette, alleine schaffen es aber laut Expertinnen und Experten nur vereinzelte. Darum wollen die Suchtexperten am Weltnichtrauchertag dazu motivieren, sich Hilfe zu suchen. Gemeinsam seien die Erfolgsaussichten, mit dem Rauchen aufzuhören, klar höher.

Die Stiftung Maria Ebene bietet sowohl suchtpräventive als auch suchttherapeutische Methoden zur Raucherentwöhnung an. Eine dieser Maßnahmen ist das Raucherentwöhnungsprogramm „Wieder frei atmen!“, das seit 2013 im Krankenhaus Maria Ebene stattfindet. Hier besteht die Möglichkeit, nach einem unverbindlichem Erstgespräch mit einem individuellen Therapieplan teilzunehmen.

Für schwer erkrankte Raucherinnen und Raucher bietet die Stiftung Maria Ebene auch eine stationäre Raucherentwöhnung an, die drei Wochen dauert. Das Angebot zur Raucherentwöhnung wird von der ÖGK und dem Land Vorarlberg gefördert. Das Erstgespräch ist kostenlos, für die weiteren Leistungen muss ein geringer Selbstbehalt bezahlt werden.

Hilfe beim „Rauchfrei Telefon“

Abgesehen von den eigenen Angeboten setzt die Stiftung Maria Ebene auch auf die enge Zusammenarbeit mit dem österreichweiten „Rauchfrei Telefon“. Hier findet man unter der Nummer 0800 810 013 von Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.00 Uhr Hilfe. Das Angebot steht auch online unter www.rauchfrei.at zur Verfügung.

Jugendliche greifen vermehrt zu Snus

Im Präventionsbereich ist die Suchtberatung SUPRO mit dem Projekt „Nikoteen“ in den Schulen aktiv. Es sei erfreulich, dass der Zigarettenkonsum bei den Jugendlichen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist. Allerdings gibt es seit längerer Zeit eine Zunahme bei den Nikotinbeutel, als Snus bekannt.

Nikotinbeutel dürfen in Vorarlberg künftig nicht mehr an Minderjährige verkauft oder von diesen konsumiert werden. Das hat der Rechtsausschuss des Vorarlberger Landtags einstimmig beschlossen – mehr dazu in Nikotinbeutel-Verbot im Rechtsausschuss beschlossen.