„Leider ist die Lage in Hörbranz nicht sehr gut“, sagte Kresser. Bereits am Donnerstag sorgte ein Bewegungsschub von über einem halben Meter für Beunruhigung. In der Nacht auf Freitag bewegte sich die Erde dann erneut: „Leider kam es nicht zu einer Verflachung dieser Kurve, im Gegenteil – es gab einen Anstieg“, sagte er.
Erde hat sich erneut um einen Meter bewegt
Beim Messpunkt vier, einem Bauernhaus, habe man von Donnerstag auf Freitag eine Bewegung von knapp einem Meter gemessen, sagte Kresser. „Da muss man nicht mehr viel dazu sagen, das ist eine schlechte Entwicklung“, so Kresser. Die erneute Bewegung habe dazu geführt, dass entschieden wurde, erste Häuser zu räumen. Den Bewohnerinnen und Bewohnern werde außerdem empfohlen, ihren Hausrat mitzunehmen.
Bewohnbarkeit der Häuser derzeit unsicher
Aus derzeitiger Sicht sei nicht vorauszusehen, wie lange es noch möglich sei, die betroffenen Häuser zu betreten. Vier Häuser seien derzeit nur noch schwer bewohnbar. Kresser beschwichtigte aber: „Es ist nicht unbedingt so, dass alles gleich einkrachen wird.“ Es handle sich bei der Räumung nicht um eine angeordnete Evakuierung: Man könne die Häuser nach wie vor betreten, ein dauerhafter Aufenthalt sei nicht mehr zu empfehlen.

Für die Bewohnerinnen und Bewohner sei es Kresser zufolge eine schwierige Situation: „Man muss sich vorstellen, wenn sich große Risse bilden und es knarrt und knackt die ganze Nacht, ist es ein äußerst ungutes Gefühl“, so Kresser. Für die Anrainerinnen und Anrainer sei es nicht tragbar, länger an diesem Ort zu wohnen, meinte er.
Straße in Mitleidenschaft gezogen
Neben den Häusern sei auch die Straße in Mitleidenschaft gezogen worden, meinte Kresser. Mittlerweile habe sie sich so stark gehoben, dass Kresser selbst sie am Freitagvormittag mit dem Auto nicht mehr befahren konnte. „Da war gestern noch gar nichts. Mittlerweile ist wirklich ein riesiger Versatz zu sehen“, sagte er. Dieser würde derzeit entfernt, damit die Zufahrt wieder offen sei. Bei den Räumungsarbeiten sei derzeit die Feuerwehr behilflich.