Symphonieorchester Vorarlberg SOV
Thomas Schrott
Thomas Schrott
Kultur

Symphonieorchester Vorarlberg erhöht Kartenpreise

Das Symphonieorchester Vorarlberg SOV erhöht die Kartenpreise. Trotz guter Auslastung lebe man derzeit von Rücklagen, so Geschäftsführer Sebastian Hazod. Sechs Abo-Produktionen und ein „Konzert +“ mit der Alpensinfonie von Richard Strauss stehen unter anderem in der Spielzeit 2023/24 auf dem Programm.

SOV-Präsident Manfred Schnetzer hat bei der Vorstellung des neuen Programms für die Spielzeit 2023/24 Zahlen und Daten zur wirtschaftlichen Lage präsentiert. Das jährliche Budget liegt bei rund 1,4 Millionen Euro.

Davon steuern das Land Vorarlberg und die Stadt Bregenz insgesamt knapp 600.000 Euro bei. Der Eigendeckungsgrad liegt damit bei 57,4 Prozent. 1.686 Menschen unterstützen mit ihrem Abo das SOV. Verglichen mit der Zeit vor Corona zeigt sich ein Minus von 18 Prozent. Die durchschnittliche Publikums-Auslastung lag im Jahr 2022 bei 84 Prozent.

Erhöhung um 16 und 18 Prozent

Die Teuerungen sind auch für das SOV Anlass, die Kartenpreise zu erhöhen – zum ersten Mal seit der Spielzeit 2019/20. Die Preise für Einzelkarten werden um 18 Prozent erhöht und starten damit bei 31 Euro. Wer unter 27 Jahre alt ist, zahlt in der günstigsten Kategorie 15 Euro. Abos werden um 16 Prozent teurer und kosten damit ab 195 bzw. 98 Euro.

Sechs Abo-Produktionen und ein „Konzert +“ mit der Alpensinfonie von Richard Strauss, Auftritte bei den Bregenzer Festspielen und im Wiener Konzerthaus: Das sind die Höhepunkte der SOV-Spielzeit 2023/24, die mit Bruckners „Achter“ zu Ende geht.

Chefdirigent Leo McFall: „Abenteuerliche Saison“

Chefdirigent Leo McFall freut sich auf eine besonders „abenteuerliche Saison“. Diese Herausforderung habe zum einen mit der musikalischen Bandbreite zu tun, zum anderen mit großen Besetzungen: Bei der Alpensinfonie sind knapp 120 Musikerinnen und Musiker auf der Bühne. In drei Produktionen spielt das SOV Werke von lebenden Komponisten.

Zum Einstieg in die Saison 2023/24 sind Werke von Rossini, Hummel und Beethoven zu hören. Geleitet wird das Konzert im Format „Play and conduct" von Hans-Peter Hofmann. Solistin ist Johanna Bilgeri – eine junge Vorarlbergerin, die seit einem Jahr fixes Mitglied des SOV ist. Die Fagottistin gewann erste Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Eine langjährige musikalische Partnerschaft verbindet Leo McFall und Violinistin Antje Weithaas, die gemeinsam im Abo-Konzert 2 zu erleben sind. Zu hören sind Stücke von Alban Berg und Dmitri Schostakowitsch.

Uraufführung von Nikolaus Brass

Die Komponisten der dritten Abo-Produktion heißen William Bolcom, Carl Nielsen und Jean Sibelius. Letzterer ist für McFall eine Herzensangelegenheit. Er studierte an der Sibelius-Akademie in Finnland und verbrachte in der Heimat des berühmten Künstlers vier prägende Jahre.

„Wie viel Heimat braucht der Mensch?“, fragt im folgenden Konzert der Lindauer Komponist Nikolaus Brass. 2019 war diese SOV-Auftragsarbeit beim texte & töne festival so erfolgreich, dass die größere Orchesterfassung zur Uraufführung wird. Am Pult steht Jonathan Brandani, der mit dem Symphonieorchester Vorarlberg bei den Bregenzer Festspielen 2022 zusammenarbeitete.

Auftritt im Wiener Konzerthaus

Ein anderer „alter Bekannter“, in diesem Fall aus der „Jephtha“-Produktion 2022 am Vorarlberger Landestheater, ist Dirigent Heinz Ferlesch. Mendelssohn Bartholdys Paulus-Oratorium singen Florian Boesch, Benjamin Bruns, Vera-Lotte Boecker und Patricia Nolz gemeinsam mit Ferleschs Wiener Singakademie.

Nach den Auftritten in Feldkirch und Bregenz ist das gleiche Programm im Konzerthaus Wien zu sehen. Es ist der erste Auftritt des SOV an dieser bedeutenden Adresse. Ein Höhepunkt kommt zum Saisonfinale: Bruckners „Achte“. Für Leo McFall gehört das abendfüllende Konzert zu den schönsten Werken, die je komponiert wurden. Anlass ist auch das Bruckner-Jahr 2024.

Bevor die Abo-Saison beginnt, ist das SOV im Rahmen der Bregenzer Festspiele zu erleben – unter anderem bei „Werther“, der diesjährigen Oper im Theater am Kornmarkt. Beim texte & töne festival gibt es ein Wiedersehen mit Dirigent Xandi van Dijk. 2023/24 geht die Schulpartnerschaft mit der Mittelschule Bürs weiter, neu hinzu kommt die Musikmittelschule Dornbirn Bergmannstraße.