Ein Laubwald
GEPA pictures/ Hans Simonlehner
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Natur&Umwelt

Suche nach dem Baum der Zukunft

Vorarlberg setzt auf Mischwälder, denn die verkraften den Klimawandel am besten. Doch welchen Baum wohin pflanzen, damit er dort auch noch in 50 Jahren gedeiht? Dazu werden Klima-, Wetter-, Boden- und Standort-Daten miteinander verknüpft, sagt Landesforstdirektor Andreas Amann. In zwei Jahren soll die Baum&Klima-Karte fertig sein.

„Die Zukunft heißt Mischwald“, so Landesforstdirektor Andreas Amann. Zukunfts- und klimafit können die Wälder also dann werden, wenn unter anderem viele unterschiedliche Baumarten gepflanzt werden, die unter den aktuellen und den zukünftigen Bedingungen gut gedeihen können.

In einemländerübergreifenden Projekt wird jetzt erhoben, welche Baumarten in Zukunft die besten Chancen haben, gut zu gedeihen. Dazu werden Klima-, Wetter-, Boden- und Standort-Daten in ein System eingegeben und miteinander verknüpft, sagt Amann. Das Projekt heißt Winalp 21 und wird gemeinsam mit Bayern, Tirol und Oberösterreich durchgeführt. In gut zwei Jahren soll es erste Prognosen geben.

Gastbaumarten: Chancen und Risiken

In einem weiteren Projekt namens WaldWandel werden in allen österreichischen Bundesländern Chancen und Risiken von Gastbaumarten untersucht. In Vorarlberg wurden verschiedene Baumarten wie Douglasie, Schwarznuss, Roteiche und Robinie im Bezirk Feldkirch untersucht und daraus Beratungsempfehlungen für die Verwendung dieser Baumarten ausgearbeitet.

Baum des Jahres: Die Eberesche

Die Eberesche ist heuer zum österreichischen Baum des Jahres gekürt worden. Diese attraktive Baumart spiele in Vorarlbergs Wäldern als Mischbaumart eine wichtige Rolle, so Amann: „Die Eberesche ist eine typische Pionierbaumart in Vorarlbergs Wäldern. Sie ist ein Ökosystem-Dienstleister wie nur wenige Baumarten des heimischen Artenspektrums, weil sie einerseits saure und nährstoffarme Böden besiedeln kann und andererseits mit ihrem basenreichen Laub sehr zur Humus- und Bodenverbesserung – insbesondere in den Nadelwäldern im Gebirge – beiträgt.“

Holzpreis wieder gesunken

Der Holzpreis ist gesunken. Nach dem extremen Hoch im vergangenen Jahr sinken die Preise, sagt Landesforstdirektor Andreas Amann. Er rät, jetzt nach der Wintersaison den Holzvorrat aufzufüllen, und dabei die Preise vergleichen. Nach dem extremen Hoch im vergangenen Jahr sinken die Preise wieder, sagt Amann. Allerdings dürften sie höher bleiben als vor dem Krieg in der Ukraine. Amann rät, die Holzvorräte gleich nach dieser Heizperiode aufzufüllen und dabei Angebote zu vergleichen. Derzeit gibt es den Festmeter schon um die 90 Euro, währende er im vergangenen Sommer noch bei 160 Euro pro Festmeter lag.

Brennholz, Holz, Energie, Heizung, Winter, Gas, erneuerbare Energie
Maurice Shourot

350.000 Festmeter Holz werden jährlich geerntet

In den Vorarlberger Wäldern werden jährlich 350.000 Festmeter Holz geerntet und dieses Potenzial könnte noch weiter gesteigert werden. Entlang der Wertschöpfungskette des Holzes – von der Forstarbeit bis zur holzverarbeitenden und Energiewirtschaft – sind in Vorarlberg rund 11.000 Menschen beschäftigt.