Buchenwald
AVTG – stock.adobe.com
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Umwelt & Klima

Land züchtet Bäume für heimische Wälder selbst

Das Land Vorarlberg züchtet als eines der wenigen Bundesländer im Landesforstgarten in Brederis selbst Bäume für die heimischen Wälder. Dabei handelt sich um Pflanzmaterial, das an die Bedingungen hierzulande angepasst ist. Im Sortiment gibt es laut Landesforstdirektor Andreas Amann 75 anerkannte Saatgutbestände.

Die Waldbestände des Landesforstgartens, einem ehemaligen großen Bauernhof in Brederis, hätten eine besonders gute Qualität hinsichtlich der Vitalität und der Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit und Kälte sowie einen guten Stamm. Daraus würden dann die Samen gewonnen, die im Forstgarten aufbereitet und verkauft würden, erklärt Amann.

Forstpflanzen an Höhenlage und Klimazone anpassen

„Es ist wichtig, dass wir Zugriff auf eigenes Saatgut haben“, betont Amann. Denn man könne nicht alle Forstpflanzen überall einpflanzen, sie müssten an die richtige Höhenlage und die richtige Klimazone angepasst werden: „Das ist sehr differenziert“, betont er. „Wir schauen, dass wir wirklich für Vorarlberg angepasstes Pflanzmaterial produzieren“, beschreibt Amann.

Talk: Wälder klimafit in die Zukunft

Unsere Wälder sind unsere wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise. Wie können wir die Wälder für das sich ändernde Klima rüsten? Darüber spricht Andreas Amann von der Abteilung Forstwirtschaft Land Vorarlberg.

Beim Landesforstgarten in Brederis kann man sich beraten lassen, um „maßgeschneiderte“ Forstpflanzen, die für die jeweilige Höhenlage geeignet sind, zu kaufen. Mittels Luftaufnahme wird dabei bei der Beratung die Umgebung genau untersucht.

Dementsprechend verfüge man beim Landesforstgarten über ein breites Sortiment mit 75 anerkannten Saatbeständen. Darunter seien gängige, aber auch seltene Forstpflanzen wie der Speierling. Man habe außerdem Waldsträucher, die Jägerinnen und Jäger beispielsweise gerne setzen würden, damit das Wild die Sträucher und nicht den Baumbestand verbeißt, erzählt Amann.

Klima als Herausforderung für Wälder

Die Wälder seien wichtig für das Klima, sagt Amann. Um ihre Zukunft müsse man sich keine großen Sorgen machen, weil sie sich mit der Zeit selber anpassen würden. „Das Klima ist eine Herausforderung für den Wald und der Wald wird sich ändern, wenn es wärmer wird“, beschreibt er.

Die Grundstrategie sei, darauf zu schauen, dass man die Waldbestände mit den eigens gezüchteten Samen selbst verjüngt, erklärt er. Allerdings gebe es auch die Möglichkeit, Bäume in Aufforstungsflächen zu pflanzen, die für ein wärmeres Klima geeignet sind, sagt Amann.

Frühjahrsaufforstung traditionell in Karwoche

Traditionell sei es üblich, in der Karwoche die Frühjahrsaufforstung der Wälder vorzunehmen. „Wenn man junge Pflanzen setzt, ist es wichtig, dass der Boden gut durchfeuchtet ist“, betont Amann. Das wechselhafte Aprilwetter sei diesbezüglich von Vorteil, denn Regen und Schnee sei ideal für die Aufzucht junger Pflanzen.

Besonders entscheidend bei der Aufzucht der Bäume sei der erste Monat: „Wenn es da sehr trocken ist, dann hat man Ausfälle“, stellt Amann fest.