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Vogewosi, Eva Rauch
Vogewosi, Eva Rauch
Politik

Ruf nach gemeinnützigen Wohnungen

Der Ruf nach mehr gemeinnützigen Wohnungen wird immer lauter. Die Grünen wollen, dass pro Jahr 1.000 gemeinnützige Wohnungen gebaut werden. Für VOGEWOSI-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz ist das bei den derzeitigen Preisen nicht möglich. Außerdem gebe es freie Wohnungen in bereits bestehenden gemeinnützigen Wohnungen.

In Vorarlberg gibt es momentan rund 22.000 gemeinnützige Wohnungen. Rund 600 werden derzeit gebaut und können in den kommenden Jahren bezogen werden. Laut Regierungsprogramm müssten – je nach rechenweise – zwischen 666 und 800 Wohnungen pro Jahr bezogen werden, um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Die Grünen möchten jetzt die Zahl auf 1.000 pro Jahr erhöhen.

Für VOGEWOSI-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz sind 1.000 Wohnungen derzeit aufgrund der hohen Preise nicht möglich – auch die geforderten 800 Wohnungen seien nicht machbar. Derzeit liegen die Errichtungskosten bei ca. 4.000 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche, deshalb habe sich die VOGEWOSI dazu entschlossen, die Konjunktur nicht weiter anzuheizen, indem zusätzliche Bauvorhaben gestartet werden.

Lorenz geht davon aus, dass in Zeiten mit „vernünftiger“ Konjunktur alle gemeinnützigen Wohnbauträger zusammen ca. 400 bis 500 Wohnungen im Schnitt pro Jahr bauen können.

Lorenz hofft, dass sich bis Ende Jahr die Preise etwas abkühlen werden, bleibt aber eher skeptisch: Er sei seit 36 Jahren in der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft und habe es noch nie erlebt, dass die Grundstückspreise und die Baukosten zurückgegangen sind, sie seien maximal seitwärts gegangen. Er lasse sich aber sehr gerne eines Besseren belehren, so Lorenz in „Vorarlberg heute“.

Gespräch mit Vogewosi-Geschäftsführer Lorenz

Hans-Peter Lorenz, Geschäftsführer der Vogewosi (Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft) über die aktuellen Strategien und Bautätigkeiten in Vorarlberg.

Lorenz: Es gibt noch freie Wohnungen

Wer eine günstige Wohnung sucht, soll sich am besten an die Gemeinde wenden. Die VOGEWOSI, aber auch die anderen gemeinnützigen Wohnbauträger haben einen großen Bestand an Wohnungen, in denen es auch einen großen Wechsel gebe. Bei der VOGEWOSI gelangen jährlich ca. 800 Wohnungen zur Wiedervermietung. Diese kosten im Schnitt bei fünf Euro bis 5,50 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche in Miete – zusätzlich kommen noch Betriebskosten in vernünftiger Höhe dazu.

„Hier bekommt man schon noch günstige Wohnungen, aber im Neubau wird man noch einige Zeit warten müssen.“ Es ist auch immer die Frage, ob es ein echter Bedarf oder ein Wohnungswunsch ist. Er habe in letzter Zeit die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Wohnungen zum Erstbezug vergeben waren.