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Chronik

Jagd-Bilanz: Jäger zufrieden, Behörde nicht

Die Jäger in Vorarlberg haben ihre Abschussvorgaben nicht ganz erfüllt. Das zeigt die vorläufige Bilanz des vergangenen Jagdjahres. Beim Rotwild – das als TBC-Hauptüberträger gilt – wurde die Quote nicht zu 100 Prozent erfüllt. Problem-Gebiet bleibt weiterhin laut Behörde das hintere Silbertal.

Aus Sicht der Vorarlberger Jägerschaft fällt die vorläufige Jagd-Bilanz positiv aus. Es sei zwar ein schwieriges Jahr für die Jäger gewesen, weil die Tiere aufgrund des milden Wetters im Herbst oben in den Bergen geblieben sind, und die Bejagung dort schwieriger sei. Mit der Abschussquote sei man aber zufrieden. Bei den Schalentieren – darunter fallen Gemse und Rehe – habe man die Quote mehr als erfüllt, sagt Landesjägermeister Christoph Breier.

Wild im hinteren Silbertal
ORF Vorarlberg

Abschusszahlen beim Rotwild zu 95 Prozent erfüllt

Zufrieden sind die Jäger auch mit den Abschusszahlen beim Rotwild, das als Hauptüberträger von Tuberkulose auf Rinder gilt. Dort wurde die Abschussquote zu rund 95 Prozent erfüllt. Für Breier hat sich auch der Situation im Silbertal – das aufgrund der TBC-Fälle immer wieder in den Schlagzeilen ist – gebessert. Gegenüber dem letzten Jahr sei bei den infizierten Wildtieren ein deutlicher Rückgang feststellbar gewesen. Seien es im Vorjahr noch 50 infizierte Tiere gewesen, waren es laut Breier im vergangenen Jagdjahr unter 40 Tiere.

Während die Jäger mit der Situation im hinteren Silbertal zufrieden sind, sehen die Behörden die Sache nach wie vor kritisch. Es werde immer noch zu wenig Rotwild geschossen und das obwohl mittlerweile jedes fünfte Tier mit TBC infiziert sei. Im Jänner hat die Jagdbehörde deshalb beschlossen, dass 50 zusätzliche Tiere erlegt werden müssen. "30 von den vorgeschriebenen 50 seien erlegt worden. Das sei besser als nichts, aber das Ziel sei trotzdem nicht erreicht worden, sagt Landesveterinär Norbert Greber.

Wenn der TBC-Anteil beim Rotwild 35 Prozent erreicht, dann tritt ein Bundesgesetz zur Tierseuchenbekämpfung in Kraft – und dann wären sogar Abschussgatter möglich. Soweit sei es aber im hinteren Silbertal noch nicht, sagt Greber. Wenn nichts getan wird, dann könnte diese Prozentzahl aber in ein bis drei Jahren erreicht werden. Greber ist aber optimistisch – es sei ein Umdenken zu spüren.