Restmüll im Sammelbunker
ORF
ORF
Politik

Wohin mit Vorarlbergs Restabfällen

Den in Vorarlberg anfallenden Restmüll weiter in Buchs (CH) zu verbrennen, ist eine gute Lösung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die am Mittwoch im Umweltausschuss des Landes vorgestellt wurde. Eine europaweite Ausschreibung wäre aus Umwelt- und Kostengründen wenig sinnvoll.

Pro Kopf fallen in Vorarlberg jährlich 72 Kilogramm Restmüll an. Mit diesem Abfall kann man nichts mehr anfangen, außer ihn zu verbrennen. Das wird seit zehn Jahren in der Müllverbrennungsanlage im schweizerischen Buchs erledigt, das etwa zehn Kilometer Luftlinie von Feldkirch entfernt liegt.

Alternativen wurden geprüft

Diese Lösung sollte auch in der nächsten Zukunft beibehalten werden; zu diesem Schluss kommt die im Umweltausschuss präsentierte Studie, die vom Vorarlberger Gemeindeverband für Abfallwirtschaft und Umwelt in Auftrag gegeben wurde. Auch Alternativen wurden geprüft, nämlich die Errichtung einer eigenen Verbrennungsanlage und eine europaweite Ausschreibung der Entsorgung.

Eigene Anlage unwirtschaftlich

Der Bau einer eigenen thermischen Verwertungsanlage macht laut Studie wirtschaftlich keinen Sinn. Dafür sei die anfallende Restmüllmenge zu gering. Auch wäre unter anderem eine längere Vorlaufzeit erforderlich, im Vergleich zu den anderen Varianten.

Wohin mit Vorarlbergs Restabfällen?

Den in Vorarlberg anfallenden Restmüll weiter in Buchs zu verbrennen, ist eine gute Lösung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die am Mittwoch im Umweltausschuss des Landes vorgestellt wurde. Eine europaweite Ausschreibung wäre aus Umwelt- und Kostengründen wenig sinnvoll.

Weitere Entfernungen zu schädlich und teuer

Die europaweite Ausschreibung hat laut Studie auch zu viele Nachteile, sagt Herbert Koschier vom Gemeindeverband im Interview mit dem ORF Vorarlberg: „Die in Betracht kommenden Anlagen sind unter Umständen 300 bis 400 Kilometer entfernt. Und dann wäre erstens der CO2-Ausstoß gravierend und zweitens würde es kostenmäßig wenig Sinn machen, unsere Restabfälle dorthin zu transportieren.“

Buchs bis 2029 gesichert

Die Verträge mit Buchs laufen noch bis 2024. „Wir haben aber einseitige Optionsmöglichkeiten", sagt Koschier: "Das würde zu einer Laufzeit bis Ende 2029 führen. Die werden wir sicherlich in Anspruch nehmen.“ Ein großer Umbruch in der Vorarlberger Müllverarbeitung zeichnet sich in nächster Zeit also wohl nicht ab.

Schweizer planen neue Anlage

„Wir wissen, dass Buchs eine neue Anlage bauen wird", führt Koschier weiter aus: „Das wird in einem Zeitraum von zehn bis zwölf Jahren sein. Wir gehen davon aus, dass wir in ihren Überlegungen vorkommen. Aber solange keine vertieften Gespräche geführt wurden, kann man dazu recht wenig dazu sagen.“

Eindeutiges Ergebnis

Damit lässt sich aus den Untersuchungen eigentlich nur ein Schluss ziehen: „Wenn der Bau einer eigenen Anlage wegfällt, dann ist das zwar schade, weil es die Entsorgungssicherheit natürlich erhöhen würde, weil minimal Verkehr entstehen würde. Aber wenn das nicht möglich ist, dann wäre eine weitere Zusammenarbeit mit Buchs natürlich sehr, sehr sinnvoll“, so der Abfall- und Umweltexperte.

Zadra befürwortet Schlüsse der Studie

Abfallwirtschaftslandesrat Daniel Zadra (Grüne) bestätigt dieses Ergebnis: Eine Anlage in Vorarlberg sei unwahrscheinlich, weil die Müllmengen zu gering sind. Bei einer europäischen Lösung müssten Transportkosten und Klimaschutz beachtet werden. Deswegen gehe die Entscheidung in Richtung Müllverbrennung in der Schweiz.