Weißstörchen gefällt es in Vorarlberg immer besser. Rund 80 Brutpaare nisten jährlich im Vorarlberger Rheintal – Tendenz steigend. Zu den beliebtesten Brutplätzen gehören Strommasten, was den Energiekonzern illwerke vkw zunehmend beunruhigt, weil die Vögel die Versorgungssicherheit gefährden könnten.
Es gab vor längerer Zeit einen elektrischen Überschlag, der zu einem Stromausfall geführt hatte – dem Storch selber sei aber nichts passiert, sagt vkw-Pressesprecher Christoph Burtscher. Seitdem werden Storchen-Horste an gefährlichen Masten regelmäßig entfernt.
Viele Jungstörche verunglücken im ersten Jahr
60 Prozent aller Jungstörche verunglücken im ersten Jahr. Zusammenstöße mit Hochspannungsleitungen dürften vielfach die Ursache sein, genaue Untersuchungen fehlen. „Wir finden aber oft tote Störche oder Höckerschwäne unter Stromleitungen“, sagt Walter Niederer vom Naturschutzgebiet Rheindelta.
Mittelspannungsleitungen besonders gefährlich
Durch besenderte Waldrappe weiß man, dass sie am häufigsten durch Stromschläge an Mittelspannungsmasten verenden. Solche Mittelstrommasten gibt es hierzulande nur mehr 3.000. In fünf Jahren sollen die letzten Mittelspannungsmasten verschwunden sein, sagt Burtscher.
Vor allem für große Vögel gefährlich
Stromleitungen werden für Vögel erst dann gefährlich, wenn elektrische Spannung fließt, und die fließt nur zwischen einem Plus- und einem Minuspol. Die einzelnen Leitungen einer Stromtrasse sind jedoch Einzelpole, die nur zusammen mit der Erde als Minuspol Spannung ergeben. Da die Vögel auf Stromleitungen in der Regel nur die Leitung und nicht die Erde berühren, sind sie außer Gefahr. Sie berühren nur einen Pol – Spannung gibt es keine.
Gefährlich können die Masten den Vögeln dann werden, wenn sie gleichzeitig eines der Seile und den Mast oder ein anderes Seil berühren. Das endet dann in der Regel tödlich. Gerade für große Vögel ist das ein Problem. Eine vielleicht sogar noch größere Gefahrenquelle ist das Hängenbleiben an den Seilen im Flug. Letzteres betrifft vor allem Zugvögel, die das Revier nicht kennen.