Der Waldrapp ist der Punk unter den Vögeln – mit seinem gebogenen Schnabel, der schwarzen Halskrause und dem geierähnlichen Kopf gewinnt er zwar keinen Schönheitswettbewerb, er soll aber schmackhaft sein. Deshalb landete er in früheren Jahrhunderten öfter im Kochtopf, auch Trophäensammler waren für die Ausrottung verantwortlich.
Welttierschutztag: Waldrappe machen Station im Walgau
Der Ibisvogel ist über Jahrhunderte so stark bejagt worden, dass er schon seit langem in freier Wildbahn als ausgestorben gilt, einzig in Zoos ist der Waldrapp noch vorhanden. Mit einem EU-weiten Projekt soll der Zugvogel wieder heimisch gemacht werden, aktuell machen einige von ihnen Station im Walgau.
Flugreise per App mitverfolgen
Durch das Wiederansiedlungsprojekt in Überlingen können derzeit in Vorarlberg Waldrappe in freier Wildbahn bewundert werden. Mittels „Animal Tracker“ kann die Flugreise der Vögel kostenlos in Echtzeit mitverfolgt werden. Die Tiere haben einen kleinen Sender auf dem Rücken, sagt Biologin Johanna Kronberger. Sie ist auch Obfrau von „birdlife“ Vorarlberg.
Menschliche Hilfe bei der Reise in den Süden
Schon bald sollten die Vögel in Richtung Mittelmeer aufbrechen. Da sie von Menschen aufgezogen wurden, müssen sie jedoch ihre Zugroute erst erlernen. Mit Ultraleichtflugzeugen geleiten deshalb Bezugspersonen die Waldrappe nach Italien. Ziel sei es, dass sich in Überlingen eine eigene Kolonie bildet, die dann selbstständig in den Süden reisen kann, sagt Kronberger.