Schimmel
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Chronik

Energiesparen kann zu Schimmelbefall führen

Das Unternehmen Farben Morscher mit Stammsitz in Weiler konnte im vergangenen Jahr den Umsatz auf 27 Millionen Euro steigern, das ist ein Plus von vier Prozent. Auffallend ist, die Nachfrage nach Schimmelbekämpfungsmittel war in den vergangenen Wochen sehr groß. Laut Wirtschaftspresseagentur gibt es offenbar einen Zusammenhang mit falsch durchgeführtem Energiesparen.

Die Nachfrage nach Schimmelbekämpfungsmitteln ist akutell enorm hoch, sowohl bei Handwerksbetrieben als auch bei Malern und Privatkunden, sagen Farben Morscher-Geschäftsführer Hansjörg Albrecht und Geschäftsleitungsmitglied Martin Hefel. Der Grund dafür liege beim Energiesparen vieler Haushalte, zu dem seit Monaten aufgerufen wird, heißt es in der Wirtschaftspresseagentur.

Schimmel in Wohnungen
GEKKO/Christian Irsa

Spezielle Kurse für Maler

Allerdings werde dieses Energiesparen offenbar nicht richtig umgesetzt. „Es wird weniger gelüftet und weniger geheizt, die Raumtemperatur sinkt. Gleichzeitig sind immer mehr Häuser gut abgedichtet. Das führt jetzt häufiger als sonst zu Schimmelbefall in den Wohnungen“, sagt Albrecht. Für Maler bietet das Unternehmen Farben Morscher seit ein paar Jahren Kurse zur Schimmelbekämpfung an. Diese seien sehr gut besucht.

Richtig Lüften ist wichtig

Die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen soll zwischen 30 und 60 Prozent liegen, so Michael Braun vom Energieinstitut Vorarlberg. Da in der Regel Schlafzimmer eher klein sind und man durch Atmen und Schwitzen Feuchtigkeit in die Luft abgibt, kann die Luftfeuchtigkeit in diesen Räumen über 60 Prozent steigen. Darum sind Schlafzimmer besonders anfällig für Schimmel.

Offenes Fenster
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Stoßlüften hilft am meisten

Braun rät dazu, vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen ordentlich durchzulüften. Nicht gut sei es, dauernd die Fenster gekippt oder gar geöffnet zu haben, sondern Stoßzulüften.

Jede zehnte Wohnung von Schimmel betroffen

Jedes zehnte Haus oder jede zehnte Wohnung könnte in Vorarlberg von Schimmel betroffen sein – so die Schätzung des Bausachverständigen Peter Winder. Und auch der Experte ist sich sicher, das Problem lässt sich nur auf falsches Lüften zurückführen. Er empfiehlt ein rasches Handeln, wenn Schimmel auftritt – mehr dazu in: Schimmelgefahr: Rasches Handeln wichtig.