Bauingenieur und Gutachter Winder wird bis zu fünfmal in der Woche wegen eines Schimmelproblems angerufen. Er schätzt, dass in Vorarlberg jedes zehnte Haus oder jede zehnte Wohnung betroffen sein könnte. Ein Grund dafür kann sein, dass zu wenig geheizt wird, so Winder. Er empfiehlt eine Raumtemperatur zwischen 20 und 22 Grad. Doch nicht die Raumtemperatur allein sei entscheidend, sondern auch die Luftfeuchtigkeit sei maßgeblich.
Maximal 50 Prozent Luftfeuchtigkeit empfohlen
60 Prozent Raumfeuchtigkeit sind für Winder eindeutig zu hoch, er empfiehlt maximal 50 Prozent. Dabei müsse man bedenken, dass es umso mehr Luftfeuchtigkeit verträgt, umso wärmer es ist.
Schimmel in Wohnungen
In Vorarlberg sind tausende Familien von Schimmel in der Wohnung betroffen. Wichtig wäre ausreichende Belüftung, damit es gar nicht erst zur Schimmelbildung kommt. Doch was kann man tun, wenn man den Schimmel bereits im Haus hat.
Schimmel kann seine Ursachen aber nicht nur im wenigen Heizen und wenigen Lüften haben, sondern es kann auch an der Bauweise liegen. Durch eine dichtere Bauweise kann die warme, feuchte Luft nicht entweichen und somit kommt auch keine kalte, trockene Luft nach, was die Schimmelbildung anregt, erklärt Winder.
Schimmel meist in Ecken oder hinter Kästen
Schimmel tritt in den meisten Fällen zuerst in den Ecken von Räumen oder hinter Kästen auf. Wenn er im Anfangsstadium entdeckt wird und es sich nur um einen grauen Schleier handelt, könne man ihn auch mit handelsüblichen Antischimmelmittel wegputzen, so Winder. Wenn er sich aber in Bauteile „gefressen“ hat, sollte man eine Expertise einholen.
Wichtig ist rasches Handeln, betont Winder. Gerade bei Holzhäusern könnte es im Extremfall dazu kommen, dass diese abgebrochen werden müssen, wenn sich der Schimmel tief genug in die Bauteile „gefressen“ hat.