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APA/BARBARA GINDL
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Gesundheit

Mutter-Kind-Pass steht vor dem Aus

Bereits seit Monaten laufen die Verhandlungen zwischen der Ärztekammer und dem Gesundheitsministerium, inwiefern die Tarife für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen angehoben werden. Selbst wenn die Ärztekammer aussteigt, müssen Eltern die Untersuchungen auch weiterhin nicht selbst bezahlen, versichert der Dachverband der Sozialversicherungsträger.

Der Mutter-Kind-Pass würde kommendes Jahr seinen 50. Geburtstag feiern, aber im Moment ist fraglich, ob er diesen noch erlebt. Die österreichische Ärztekammer droht damit, den Vertrag zu kündigen. Am Mittwoch berät die Bundeskurie der Ärztekammer in Wien, wie es weiter geht, beziehungsweise ob es zum Ausstieg kommt.

Mutter-Kind-Pass steht vor dem Aus

Bereits seit Monaten laufen die Verhandlungen zwischen der Ärztekammer und dem Gesundheitsministerium, inwiefern die Tarife für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen angehoben werden. Auch wenn die Ärztekammer aussteigt, Eltern müssen die Untersuchungen auch weiterhin nicht selbst bezahlen, versichert der Dachverband der Sozialversicherungsträger. Am Mittwoch fällt die Entscheidung.

Hintergrund: Tariferhöhung für Ärztekammer zu gering

Die Ärztekammer pocht darauf, dass die Tarife für Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen um 78 Prozent angehoben werden. Das ist ihrer Ansicht nach gerechtfertigt, weil die Gynäkologinnen und Gynäkologen seit fast 30 Jahren zum gleichen Tarif arbeiten. Mit dem Angebot des Bundes geht sich aber nur eine Erhöhung um 75 Prozent aus.

Vorarlberg hofft auf Einigung

Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und die Steiermark hatten schon im Vorjahr angekündigt, dass sie mit Anfang April aussteigen werden, wenn es keine Einigung gibt. Die Vizepräsidentin der Vorarlberger Ärztekammer, Alexandra Rümmele-Waibel, ist am Mittwoch bei der Bundeskuriensitzung mit dabei. Sie erwartet mit Spannung das Ergebnis der Sitzung und stellt klar: Sollten die anderen Bundesländer tatsächlich aussteigen, müsse man auch in Vorarlberg zusammensitzen und beraten, wie es hier weitergehen soll. Vorarlberg will aber alles daransetzen, dass die Verhandlungen zu einem guten Abschluss kommen, sagt Rümmele-Waibel.

Keine zusätzlichen Kosten für Eltern

Sollte die Ärztekammer tatsächlich aussteigen, müssten die Eltern die Untersuchungen aber weiterhin nicht selber bezahlen, beruhigt der Dachverband der Sozialversicherungsträger bereits im Vorhinein. Die Eltern sind abgesichert, heißt es. Das Kinderbetreuungsgeld wird nur ausbezahlt, wenn die Kinder im Rahmen des Mutter-Kind-Passes untersucht werden. Der Gewerkschaftsbund sowie die Ärztekammer appellieren an den Bund, das Erfolgsmodell Mutter-Kind-Pass zu retten.