Für ihre erstes Einzel-Edelmetall bei einem Großevent wurde die 34-Jährige im ÖSV-Quartier am Faaker See bei einem Empfang mit Lagerfeuer-Atmosphäre am Donnerstagabend gebührend gefeiert. „Der Anfang ist gemacht, jetzt seid ihr dran“, sagte sie an ihre Teamkolleginnen und -Kollegen um Kombinierer Johannes Lamparter gerichtet.
Nach einigen ruhigen Minuten im Kreise ihrer Lieben mit ihrem Freund Philipp und der Familie versuchte sich die im Saisonverlauf 17 Mal am Weltcuppodest gestandene Dornbirnerin an einer Einordnung ihres Erfolges. „Obwohl viele von außen geglaubt haben, es ist einfach, eine Medaille zu holen, ist es das nicht. Es gibt eine Menge Mädchen, die sehr gut springen. Es war ein enger Kampf, ein harter Kampf, wir haben sehr guten Sport gezeigt“, erläuterte die Weltcupspitzenreiterin.

Vorarlberger Skigeschichte
Mit ihrer Silbermedaille schreibt Pinkelnig Vorarlberger Skigeschichte: Es ist die erste Vorarlberger Einzelmedaille bei einer Nordischen Ski-WM seit 43 Jahren – seit Skisprunglegende Toni Innauer 1980 in Lake Placid.
Ruhetag eingeplant
Im Lauf des Abends flossen auch Freudentränen, über das 2,2 Punkte hinter der Deutschen Katharina Althaus verpasste Gold verlor aber niemand ein Wort. „Ich bin glücklich und überwältigt, dass ich jetzt Vize-Weltmeisterin bin. Ich bin sehr glücklich mit der Medaille. Es war eine Menge Druck. Aber die Freude war dann größer als der Druck“, so Pinkelnig.
Zur Belohnung gönnte sie sich am Freitag einen Ruhetag, ehe es am Abend zur Medaillenübergabe nach Kranjska Gora geht. Tags darauf steht der Frauen-Teambewerb auf dem Programm. „Am Samstag wird Team Österreich um die nächste Medaille springen“, versprach Pinkelnig.

Ziel Titelverteidigung
Österreich ist Titelverteidiger, die Erfolgsaussichten des ÖSV-Quartetts sind gut, obwohl sich Pinkelnigs arrivierten Teamkolleginnen Chiara Kreuzer und Sara Marita Kramer im ersten Bewerb nicht ausgezeichnet haben. Newcomerin Julia Mühlbacher sprang bei ihrem WM-Debüt hingegen fast in die Top Ten und wurde Elfte.
Wer neben Pinkelnig, Mühlbacher und Kreuzer den vierten Platz erhält, ist noch offen. Um diesen matchen sich Freitag im Training Kramer und Jacqueline Seifriedsberger, wie ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer ankündigte. Abholbereit sei Edelmetall für sein Team aber in keiner Konstellation, warnte der Steirer. „Wir sind Medaillenkandidat, aber Deutschland, Norwegen, Japan und Slowenien sind sehr stark. Da müssen alle vier sehr, sehr gut Skispringen, damit wir eine Medaille gewinnen“, erklärte Rodlauer im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.