Eva Pinkelnig mit Flagge
GEPA pictures/ Gintare Karpaviciute
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Nordische Ski-WM

Eva Pinkelnig startet in die WM

Die nordische Ski-WM in Planica 2023 ist am Dienstagabend feierlich eröffnet worden. Eingebettet in den Showblock mit Musik und Tanz war der Einmarsch der 66 Fahnenträgerinnen und -träger. Für Österreich trug Skispringerin Eva Pinkelnig die Flagge. Bereits heute startet Vorarlbergs einzige Teilnehmerin in ihren ersten WM-Bewerb.

Für die Skispringerinnen steht ab 16.30 Uhr die Qualifikation auf der Normalschanze auf dem Programm, am Donnerstag folgt das Finale. Ihren ersten großen Auftritt bei dieser WM aber hatte Pinkelnig bereits am Dienstagabend: Als Fahnenträgerin für Österreich bei der feierlichen Eröffnungszeremonie, die in Kranjska Gora stattfand.

Als Ehrengäste der Eröffnungszeremonie sprachen unter anderen FIS-Präsident Johan Eliasch und Sloweniens Ministerpräsident Robert Golob die Begrüßungsworte. Slowenien ist erstmals Gastgeber einer WM, die unter dem Motto: „Willkommen zu Hause, willkommen in Planica“ steht und mit einem möglichst klimaschonenden Konzept punkten will. Die WM-Bewerbe in den drei Disziplinen Springen, Langlauf und Kombination finden rund zehn Kilometer von Kranjska Gora entfernt im nordischen Zentrum von Planica statt.

Eva Pinkelnig mit Flagge
GEPA pictures/ Patrick Steiner

Eva Pinkelnigs WM-Termine
Mi 22.2., 16.30 Uhr, Damen Qualifikation Normalschanze

Do 23.2., 17.00 Uhr, Damen Bewerb Normalschanze

Sa 25.2., 12.15 Uhr, Damen-Teamspringen

So 26.2., 17.00 Uhr, Mixed-Teamspringen

Di 28.2., 18.30 Uhr, Damen Quali Großschanze

Mi 1.3., 17.30 Uhr, Damen Bewerb Großschanze

Alle WM-Termine im Überblick bei sport.ORF.at.

Pinkelnig eine der Top-Favoritinnen

Pinkelnig könnte im Laufe der bis 5. März dauernden Titelkämpfe mit insgesamt 24 Medaillenentscheidungen gleich mehrmals an den Schauplatz der Eröffnung zurückkehren. Denn dort werden ab Freitagabend auch die Medaillenübergaben stattfinden.

Die Vorarlbergerin gehört zu den absoluten Top-Favoritinnen. Vor allem auf der Normalschanze: Fünf ihrer sechs Weltcup-Saisonsiege und etliche weitere Podestplätze hat Eva Pinkelnig auf Normalschanzen gefeiert. Folgerichtig soll für die Vorarlbergerin am Donnerstag auf dem kleinen Planica-Bakken ihre erste WM-Einzelmedaille her.

17 Podestplätze in 21 Bewerben

Pinkelnig schwebt schon seit November mit 17 Podestplätzen in 21 Bewerben auf einer Erfolgswelle. Mit einer simplen Erklärung für ihren Höhenflug will und kann die 34-Jährige nicht aufwarten. „Es gibt nicht den einen Grund, den gibt es selten für Niederlagen und selten für Siege, es spielt einfach viel zusammen. Es sind einfach die Puzzleteile, die sich fügen“, erläuterte Pinkelnig.

Die Dornbirnerin nannte auf ihre Erfolgsrezept angesprochen zwar vorgenommene Veränderungen an, Details verriet sie aber nicht. „Das ist das Geheimnis, das ich nicht erzähle. Aber es sind viele Faktoren, da spielt alles rein, was das Skispringen ausmacht – Athletik, Sprungtechnik, Material, das perfekte Set-up.“ Sie habe an mehreren Stellschrauben gedreht, ihren eigenen Weg durchgesetzt und irgendwann habe es klick gemacht.

„Momente, wo ich bei mir bin“

Häufig fällt bei Pinkelnigs Ausführungen das Wort genießen, das sie für sich so erklärt: „Es sind die Momente, wo ich bei mir bin, wo ich die Freiheit spüre. Wo ich spüre, was mein Körper und mein Geist fähig sind zu leisten.“ Sie werde das erst mit Mitte 20 erlernte Skispringen nicht mehr lange betreiben können und deshalb genieße sie jetzt jeden Moment. Und zwar unabhängig vom Ausgang. „Wenn ich meine Leistung abrufe, kann ich auch über einen fünften Platz lachen.“

Wie ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer sagt, ist für Pinkelnig eine Medaille kein Selbstläufer oder gar Pflicht, dafür sei die Konkurrenz zu stark. „Auch andere Nationen haben Topathletinnen. Es gibt nur drei Medaillen, da muss viel passen und man braucht auch Glück an dem Tag, aber die Voraussetzungen sind da“, so Rodlauer. Titelverteidigerin und nach einer starken Saison eine der Favoritinnen ist auf ihrer Heimschanze die Slowenin Ema Klinec. Zu den Siegertipps zählt auch die deutsche Gesamtweltcupzweite Katharina Althaus, wie Pinkelnig sechsfache Saisonsiegerin.

Damen Skisprung-Team
GEPA pictures/ Gintare Karpaviciute
Österreichs Damen-Team: Jacqueline Seifriedsberger, Sara Marita Kramer, Eva Pinkelnig, Chiara Kreuzer, Julia Mühlbacher

Auch Kreuzer mit Medaillenchancen

Im ÖSV-Team darf sich aber auch die wiedererstarkte Chiara Kreuzer Hoffnungen auf Medaillen machen. Ex-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz fehlt diesmal verletzt, sie stand Sara Marita Kramer in jüngster Zeit aber als Ratgeberin zur Seite, die derzeit gegen ein Formtief kämpft. Die bisher einzige WM-Einzelmedaillengewinnerin im aktuellen ÖSV-WM-Team ist Jacqueline Seifriedsberger, die 2013 Bronze holte. Für die Normalschanze schaffte sie es aber nicht ins Aufgebot.

Die zuletzt in Rasnov drittplatzierte Julia Mühlbacher bekam nach starken Trainingssprüngen den Vorzug. „Dass ich da sein kann, ist die Draufgabe. Damit hat keiner gerechnet“, sagte die 18-jährige Junioren-WM-Dritte Mühlbacher.