Drei Glücksspiel-Automaten.
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Politik

Liechtenstein stimmt über Casinos ab

Am Sonntag wird das Fürstentum über den Fortbestand der Glücksspielbetriebe in Liechtenstein abstimmen. In dem kleinen Land gibt es insgesamt sechs Spielcasinos, ein Siebtes ist beantragt. Einer Bürgerinitiative ist das zu viel Glücksspiel, sie will die Casinos wieder zusperren. Am Sonntag entscheidet darüber das Volk.

Das siebte Casino wartet nur noch auf die Genehmigung, die in Liechtenstein vergleichsweise leicht zu bekommen ist. Dieser Umstand erklärt zum Teil, warum die Dichte an Spielcasinos im Fürstentum so hoch ist. Aber Liechtenstein ist auch ein reiches Land, es liegt gut erreichbar in einer wohlhabenden Region, die Spielerinnen und Spieler nicht nur aus dem eigenen Land, sondern auch aus Österreich, Deutschland und der Schweiz anzieht.

131 Millionen Schweizer Franken Umsatz haben die sechs Casinos dort im Vorjahr erwirtschaftet. 50 Millionen Franken an Steuereinnahmen flossen in die Staatskasse. Außerdem gibt es in Liechtenstein keine zahlenmäßige Beschränkung für Glücksspielbetriebe – also keinen Gebietsschutz, so wie in der Schweiz und in Österreich. Alles zusammen also mächtige Standortfaktoren.

Abstimmung über Casinos

In Liechtenstein kommt es am Sonntag zu einer Abstimmung ob es weitere Casinos geben soll. Auf 6600 Menschen kommt nämlich in Liechtenstein ein Casino.

Fürstentum bereits Weltspitze bei Casino-Dichte

Nun reicht es aber mit der Casino-Dichte, findet eine kleine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern im Fürstentum. „Wir haben jetzt schon eine Weltspitze an Casinos. Wir sind 40.000 Einwohner und haben sechs Casinos“, sagt Hansjörg Frick, Sprecher der Interessengemeinschaft Volksmeinung: „Wir sind Liechtensteiner und wir möchten nicht, dass wir plötzlich im Casino-tum Liechtenstein oder im Las Vegas der Alpen wohnen, sondern wir wollen unsere Heimat so nicht verkaufen.“

Liechtenstein hat im Herbst einen dreijährigen Zulassungs-Stop für Casinos verhängt.

Spielcasinos sollten deshalb durch ein Verfassungsgesetz verboten werden, innerhalb von fünf Jahren sollten alle Casinos zugesperrt werden, fordert die IG Volksmeinung. Darüber entscheiden die 20.800 Stimmberechtigten am Sonntag.

Betreiber: Markt reguliert sich selbst

Reinhard Fischer vom Casinoverband Liechtenstein vertritt dagegen die Meinung, dass sich das von selbst erledigen werde: „Wir sind im Casinoverband einstimmig der Meinung, dass der Markt drei, im Maximalfall vier Casinos vertragen wird und der Markt wird sich regulieren. Er hat sich auch in der Vergangenheit schon reguliert: Es wurden zwei Casinos schon geschlossen, aufgrund dessen, dass sie wirtschaftlich einfach nicht zu betreiben waren.“