Roulettetisch in Spielcasino
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Wirtschaft

Zockerparadies: Casino-Boom in Liechtenstein

Im Fürstentum Liechtenstein herrscht Goldgräberstimmung. Nach der Lockerung des Geldspielgesetzes vor vier Jahren schießen Casinos wie Pilze aus dem Boden. Vom Las Vegas in Europa ist bereits die Rede. Jedoch hat dieser Trend auch Schattenseiten. Suchtexperten beobachten diese Entwicklung mit Sorge.

Das größte Casino in Liechtenstein ist in Bendern, in der ehemaligen Privatklinik Medicnova. Im Ambulanzbereich sorgen mittlerweile Roletttische und Automaten für den Umsatz. Das Casino soll noch weiter ausgebaut werden, auf insgesamt 6.000 Quadratmeter. Ein Restaurant und ein Hotel mit 20 Zimmern sollen noch dazu kommen, die Betreiber wollen künftig auch internationale Poker-Tuniere nach Liechtenstein holen.

Casino-Boom in Liechtenstein

Nach der Lockerung des Geldspielgesetzes schießen in Liechtenstein Casinos aus dem Boden. Die Zocker kommen vor allem aus der Schweiz, Österreich und Deutschland.

Internationale Zocker

Mittlerweile hat bereits das vierte Casino innerhalb von drei Jahren eröffnet. Die Zocker kommen vor allem aus der grenznahen Schweiz, aus Österreich und Deutschland. Obwohl die Steuern in Liechtenstein deutlich höher sind, profitieren die Betreiber von dem Standort durch die neue Kundschaft, sagt Grand Casino-Sprecher Reinhard Fischer. Und auch das Fürstentum selbst profitiert von den Casinos. 2018 flossen insgesamt 18 Millionen Euro in die Staatskasse.

Suchtexperten sind in Sorge

Der Casino-Boom hört nicht auf, bereits zwei weitere sind in Planung. Suchtexperten beobachten diese Entwicklung jedoch mit Sorge. Die Casinodichte begünstige im Vierländereck vor allem Spielsüchtige, jene, die bereits gesperrt sind. Denn internationale Sperrlisten gebe es noch nicht. 2018 wurden allein in Liechtenstein 940 Personen gesperrt.