Angeklagte Mordprozess Ehemann
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Gericht

Ehemann erstochen: Teilweise schuldig bekannt

Eine 38-Jährige muss sich derzeit vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten, weil sie im April in Schwarzach ihren Ehemann mit einem Messerstich in die Brust getötet haben soll. Die sechsfache Mutter bekennt sich teilweise schuldig.

Vor Gericht sagte die Angeklagte, dass ihr Mann wütend auf sie gewesen sei, weil sie die Kinder nicht zu ihm geschickt habe, damit ihm diese eine gute Nacht wünschen hätten können. Er habe sie immer wieder beleidigt und gesagt, dass sie nur arbeiten geht, um die Kinder abschieben zu können.

Vor der Polizei hatte die Frau noch gesagt, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe und ihr der Mann „ins Messer gelaufen“ sei. Vor Gericht sagte sie nun, dass sie das Messer in der Hand gehalten habe, da sie am Abwaschen gewesen sei. Als ihr Mann gesagt habe, dass sie zustechen soll, habe sie das in ihrer Wut gemacht. Sie habe den Mann aber nicht töten wollen.

Vorgeschichte mit häuslicher Gewalt

Die Auseinandersetzung trug sich in der Wohnung des Ehepaars in Schwarzach zu. Der 35-jährige Ehemann wurde mit einem Küchenmesser so schwer verletzt, dass er noch an Ort und Stelle während der Reanimationsmaßnahmen starb.

Offenbar war die Beziehung des Paares schon einige Zeit vor der Tat zerrüttet. Monate vor dem tödlichen Streit wurde vor Gericht wegen häuslicher Gewalt verhandelt. Damals gab die Frau an, die Scheidung zu wollen.

Mutter von sechs Kindern

Die Angeklagte hat sechs Kinder im Alter zwischen drei und 17 Jahren. Von vier Kindern war der 35-Jährige Ehemann auch der Vater. Laut Polizei hatte eines der Kinder nach Aufforderung der Mutter den Notruf abgesetzt. Alle sechs Kinder wurden noch in der Tatnacht über behördliche Anordnung in professionelle Betreuung übergeben.

Urteil am Abend erwartet

Das Geschworenengericht wird unter anderem auch zu klären haben, was zu dem tödlichen Stich geführt hat, den die Frau gestanden hat. Die Staatsanwaltschaft geht von vorsätzlichem Mord aus. Mit einem Urteil wird am Abend gerechnet.