Kinder mit Betreuung
Getty Images/Cavan Images RF
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Wirtschaft

Spitäler überlegen nächtliche Kinderbetreuung

In den Vorarlberger Landeskrankenhäusern sind fast drei Viertel der Beschäftigten Frauen. Dazu kommt, dass jeder zweite Arbeitsplatz eine Teilzeitstelle ist. Eine Personalumfrage ergab, dass es dringend mehr Kinderbetreuungsplätze geben sollte. Die Spitäler denken auch über eine nächtliche Kinderbetreuung nach, wenn die Eltern Nachtschicht haben.

Denn eine alleinerziehende Mutter, die als Pflegerin in der Nachtschicht arbeitet, braucht in dieser Zeit einen Platz für ihr Kind. Das betreffe vor allem Mitarbeiterinnen, die keine Verwandten oder Bekannten in Vorarlberg haben, sagte Zentralbetriebsrat Thomas Steurer.

Er kann sich vorstellen, dass die Mitarbeiterin ihr Kind am Abend in die Betreuungseinrichtung bringt und nach Dienstschluss dort wieder abholt. In anderen Bundesländern gebe es bereits eine solche nächtliche Kinderbetreuung, sagte Steurer. Nun werde geprüft, ob das Ganze auch in Vorarlberg – zumindest fallweise – umgesetzt werden kann.

Personalumfrage lieferte ernüchternde Ergebnisse

Unter dem Titel „Zfrieda schaffa im Krankahus“ führte die Arbeiterkammer Vorarlberg heuer gemeinsam mit der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft und dem Zentralbetriebsrat eine Umfrage zur Arbeitszufriedenheit in den Landesspitälern durch. Fast 5.000 Frauen und Männer arbeiten in den Landeskrankenhäusern, 21 Prozent davon aus allen Bereichen nahmen an der Befragung teil.

Zu viele Aufgaben, zu wenig Zeit und immer mehr Verwaltung – so lassen sich die Ergebnisse der Befragung in aller Kürze zusammenfassen. 72,8 Prozent der Befragten klagen über einen überbordenden Verwaltungsaufwand, 65,8 Prozent leiden unter dem steigenden Arbeitsaufwand wegen fehlender Übergangspflege, und 62,2 Prozent empfinden die zunehmende Zahl betagter Patientinnen und Patienten als belastend.

AK fordert Entlastung

Das unterstreicht in den Augen von AK-Präsident Bernhard Heinzle den dringenden Bedarf an Maßnahmen zur Entlastung dieser Personengruppen, etwa durch Personalaufstockung, Betreuungsangebote für Kinder und/oder übernommene Pflegeverantwortungen und verlässliche Dienstpläne.