Marco Tittler
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Politik

Neuer Wirtschaftsbund-Obmann: Alle für Tittler

Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) soll neuer Obmann des Wirtschaftsbunds Vorarlberg werden. Das hat der Wirtschaftsbund am Dienstag in einer Aussendung bekanntgegeben. Tittler sei von den Gremien einstimmig zum künftigen Obmann designiert worden. Die Wahl findet am 7. Dezember statt.

„Mit dieser Wahl sollen die Weichen gestellt werden, damit der Wirtschaftsbund als schlagkräftige politische Interessensvertretung für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg aktiv sein kann“, so der geschäftsführende Obmann Karlheinz Rüdisser. Das sei vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen, mit denen sich die Unternehmen des Landes derzeit konfrontiert sähen, „ganz entscheidend“.

Die offizielle Kür von Tittler erfolge im Rahmen einer außerordentlichen Landesgruppenhauptversammlung am 7. Dezember.

Kritik von NEOS

Für NEOS-Klubobfrau Sabine Scheffknecht ist die Nominierung von Tittler ein Zeichen für den „fehlenden Reformwillen der ÖVP.“ Die Partei habe keinen Unternehmer für diese Position gefunden, sondern mit Tittler einen „beschuldigten Berufspolitiker, der noch nie einen Tag in der Privatwirtschaft gearbeitet hat.“

Nachzahlung in Höhe von 770.000 Euro

Rüdisser hatte die Geschäfte des Wirtschaftsbunds im April interimistisch übernommen, nachdem im Zuge eine Steuerprüfung sowohl Obmann Hans Peter Metzler als auch Direktor Jürgen Kessler zurückgetreten waren.

Wie der Wirtschaftsbund vergangene Woche selbst informierte, muss die Organisation für die Jahre 2016 bis 2021 knapp über 770.000 Euro an Umsatz- und Körperschaftssteuer nachzahlen. Die mehr als acht Monate währende Steuerprüfung hatte sich insbesondere mit der Abführung von Steuern für Inserate befasst, die für die Wirtschaftsbund-Zeitung „Vorarlberger Wirtschaft“ verkauft wurden.

Da die Finanzbehörde den Wirtschaftsbund als parteinahen Verein beurteilt, könnte für die Jahre von 2017 bis 2021 zudem noch eine Zuwendungsabgabe in Höhe von rund 105.000 Euro fällig werden.