Für den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung müssen 20 Prozent der Gesamtkosten mit Eigenkapital abgedeckt werden. Zur Unterstützung soll die Wohnbauförderung des Landes mit eingerechnet werden, fordert Landeshauptmann Markus Wallner: „Beim Darlehen werden pro Familie pro Haushalt große Summen als Darlehen ausgeschüttet, die ersten Jahre mit einer geringen oder gar keiner Verzinsung. Wenn diese als Eigenmittel angerechnet werden, können das bis zu 100.000 Euro sein.“
Bankensprecher befürwortet Vorschlag
Der Vorarlberger Bankensprecher Michel Haller hält das generell für einen positiven Vorschlag, weil er für gewisse Kunden- und Kundinnen-Schicht eine Erleichterung bringe: „Gerade zum Beispiel junge Paare, die gut verdienen, können zwar die Schuldendienstfähigkeit darstellen, aber sie haben oft keine Eigenmittel und in diesem Bereich wäre es durchaus eine Unterstützung.“
Banken für weitere Änderungen
Zudem darf die monatliche Kreditrate höchstens 40 Prozent des Netto-Haushaltseinkommens betragen, nicht nur bei dieser sogenannten Schuldendienstquote spricht sich der Bankensprecher noch viel mehr für eine Änderung aus: „Zum Beispiel, dass Vorfinanzierung und Zwischenfinanzierung nicht in die Schuldendienst-Quote eingerechnet werden. Oder dass zum Beispiel gerade für ältere Menschen die Sanierungsdarlehen für nachhaltige Sanierungen aus dieser Verordnung herausgenommen werden.“
Wohnraumkredite: Alternative gesucht
Der Traum vom Eigenheim ist für manch einen in weite Ferne gerückt. Der Grund: Seit August ist es deutlich schwieriger geworden, einen Wohnbaukredit zu bekommen, die Regeln wurden deutlich verschärft. Jetzt hat die Politik darauf reagiert und eine Änderung der Vorgaben gefordert – künftig soll die Wohnbauförderung bei der Eigenmittelquote eingerechnet werden.
Starker Rückgang im Kreditgeschäft
Derzeit verzeichnen die Banken einen starken Rückgang beim Kreditgeschäft, sagt Haller: „Wir stellen seit September einen deutlichen Einbruch fest. Wir reden da von einem Rückgang von einem Drittel bis zur Hälfte. Wobei natürlich nicht nur die KIM-Verordnung daran Schuld trägt, sondern auch die gestiegenen Zinsen, die Verunsicherung, der Ukraine Krieg. All diese Dinge bremsen natürlich auch die Nachfrage. Aber diese Verordnung ist doch auch ein Baustein, den wir jetzt sehr stark gespürt haben.“
Überhitzter Immobilienmarkt soll gebremst werden
Die strengeren Kreditvergaberichtlinien sollen eigentlich bewirken, dass der überhitzte Immobilienmarkt gedämpft wird, erklärt der Bankensprecher: „Das wird spannend. Wir sehen jetzt eine Stabilisierung. Aber es ist sehr wenig Nachfrage da. Es ist auch weniger Angebot da, weil auch die Bauträger in einer neuen Situation sind. Wohin gehen die Rohstoffpreise? Wie muss ich mich am Markt verhalten? Ich denke, wir sind jetzt auf der Suche nach einem neuen Gleichgewichtspreis und ich erwarte mir keinen starken Rückgang, sondern dass sich die Preise auf dem derzeitigen Niveau mit ein paar Prozent auf oder ab stabilisieren werden.“