Probenentnahme Kläranlage
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Chronik

Weiter sinkende CoV-Werte im Abwasser

Die Coronavirenlast im Abwasser nimmt seit einigen Tagen ab. Die Zahlen seien auch bei den Kläranlagen in Vorarlberg weiter sinkend, heißt es vom Umweltinstitut. Größere regionale Unterschiede im Land gebe es dabei keine.

Die Virenlast im Abwasser sinkt derzeit stetig, und zwar etwa in dem Maße, wie sie im September gestiegen ist, sagt Christoph Scheffknecht, Leiter des Vorarlberger Umweltinstituts, das für das Abwasser-Monitoring im Land zuständig ist. Signifikante regionale Unterschiede gebe es dabei keine. Einsehbar ist die Entwicklung in jedem Bundesland auch in einem entsprechenden österreichweiten Online-Dashboard.

Gemessen werden in Vorarlberg die Werte von sechs Kläranlagen. Damit könne das Infektionsgeschehen von drei Viertel der Bevölkerung im Land im Auge behalten werden, so Scheffknecht. Mit teils großen Kläranlagen wie etwa in Hard könne ein großes Einzugsgebiet – unter anderem mit den großen Gemeinden Hard, Lustenau, Höchst und Lauterach – analysiert werden. Hinzu kommen auch kleinere Kläranlagen wie etwa im Walgau, um einen Überblick über die verschiedenen Regionen zu haben.

CoV-Abwasseranalysen ab Dezember in Vorarlberg

Derzeit werden noch zweimal wöchentlich Proben aus den Vorarlberger Kläranlagen nach Innsbruck geschickt und dort analysiert. Ab Dezember können diese Analysen dann direkt durch das Vorarlberger Umweltinstitut gemacht werden. „Dann können wir schneller reagieren, auch auf lokale Gegebenheiten“, so Institutsleiter Schneffknecht.

Wenn zum Beispiel Werte schnell steigen oder die Werte von einer der sechs Kläranlagen aus dem Rahmen fallen, kann mit der Analyse von weiteren Proben reagiert werden, so Scheffknecht. Um das Abwassermonitoring künftig im Land durchzuführen, wird das Umweltinstitut um insgesamt 70.000 Euro technisch aufgerüstet.

Aussagekräftige Analysen

Abwasseranalysen aus Kläranlagen liefern ein sehr genaues Bild der aktuellen CoV-Infektionslage – unabhängig von der jeweiligen Teststrategie bzw. der Anzahl der getesteten Personen. Die Abwasser-Analysen sind sogar so aussagekräftig, dass schon wenige CoV-Fälle auf diese Weise entdeckt werden können, erklärt Fabian Amman vom CeMM-Forschungszentrum für molekulare Medizin in Wien.

„In einer durchschnittlichen Kläranlage können wir klassischerweise so um die zwei Fälle, die eine spezielle Variante tragen und ausscheiden, schon detektieren. Das heißt, wenn wir zwei Fälle im Einzugsgebiet einer Kläranlage haben, haben wir eine sehr gute Chance, die auch im Abwasser zu sehen“, sagt Amman. Aber nicht nur die Anzahl der Infizierten lässt sich aus dem Wasser herauslesen, sondern auch neue Virus-Mutationen können analysiert werden, wie auch in Zukunft andere Krankheiten wie eine herannahende Grippewelle.