Landeskrankenhaus Feldkirch am 05.11.2021
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Coronavirus

Spitäler in angespannter Situation

In den Vorarlberger Krankenhäusern nimmt die Zahl der Patientinnen und Patienten mit einer Covid-Infektion zu. Aktuell laufe der Betrieb ohne Leistungseinschränkungen, aber zusammen mit der Grippe und dem generellen Personalmangel ergebe sich eine angespannte Situation, so Gerald Fleisch von der Krankenhausbetriebsgesellschaft.

Wie von Expertinnen und Experten erwartet steigen die Corona-Infektionszahlen auch in Vorarlberg wieder an. Waren vor einem Monat noch knapp 500 Menschen in Vorarlberg mit dem Coronavirus infiziert, sind es derzeit bereits über 2.000 Personen. Das bildet freilich nur die Zahl der Getesteten ab, die tatsächlichen Infektionszahlen dürften höher sein.

Betrieb noch ohne Leistungseinschränkungen

Wesentlich für eine Beurteilung der Situation ist die Belegung der Spitäler. „Aktuell läuft der Betrieb ohne Leistungseinschränkungen“, sagt Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG): „Es müssen derzeit also keine Operationen wegen Corona verschoben werden.“

Covid-Infizierte hauptsächlich auf Normalstationen

Insgesamt liegen in Vorarlbergs Spitälern zur Zeit rund 70 Patientinnen und Patienten mit Covid-19. Fast alle davon werden auf der Normalstation betreut, belegen also keine Intensivbetten. Covid-19 sei schon seit geraumer Zeit zur Nebendiagnose geworden – das heißt, in den meisten Fällen kommen die Patienten wegen einer anderen Erkrankung ins Spital und dort wird dann quasi zusätzlich die Infektion mit dem Coronavirus festgestellt.

Zusätzlich zum Personalmangel kommt jetzt die Grippe

Dennoch spricht Fleisch von einer „angespannten Situation“: Zusätzlich zur Zunahme an Covid-Patienten würden nun auch die zunehmenden Grippe-Infektionen spürbar, so der KHGB-Geschäftsführer: „Dazu kommt auch noch der generelle Personalmangel und die Covid-Müdigkeit.“ Die Mitarbeitenden seien nun schon seit fast drei Jahren mit der Pandemie konfrontiert und Entspannung sei nicht in Sicht. Fachleute rechnen bereits für die kommenden anderthalb Wochen mit einem Anstieg der Covid-Patienten auf Normalstationen um 50 Prozent.

FFP2-Pflicht an Spitälern wird verschärft

Man werde deshalb die FFP2-Maskenpflicht in den Spitälern verschärfen, heißt es von der Landesregierung. Zwar müssen bereits jetzt beim Kontakt mit Patientinnen und Patienten in den Spitälern Masken getragen werden. Zusätzlich werde die Maskenpflicht jetzt auch auf Personen ausgeweitet, die keine Patientenkontakte haben – etwa, wenn in Büros der notwendige Abstand nicht eingehalten werden kann.

Keine weiteren Verschärfungen geplant

Außerhalb der Spitäler seien aber keine Verschärfungen vorgesehen, solange sie nicht von der Bundesregierung vorgegeben werden, so das Büro von Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) auf ORF-Nachfrage: Man wolle keine schärferen Maßnahmen im Alleingang forcieren, sondern ein bundesweit einheitliches Vorgehen.