Hotelzimmer
pattierstock – stock.adobe.com
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Gastronomie

Hotels: Energie sparen ohne frierende Gäste

In öffentlichen Gebäuden des Landes und der Gemeinden soll die Raumtemperatur künftig bei höchstens 19 Grad liegen. Auch die Hoteliers des Landes werden aufgrund der hohen Energiekosten die Raumtemperatur senken.

Im Vorarlberger Tourismus empfindet man 19 Grad Celsius Raumtemperatur ein wenig zu kühl. Im Hotel Schwärzler in Bregenz waren die Zimmer bisher auf 22,5 Grad eingestellt, jetzt versucht man es mal mit 20 Grad. Man hofft, dass sich die Gäste nicht beklagen. Die Sauna und das Dampfbad sind erst ab 16.00 Uhr geöffnet und die Außenbeleuchtung ist ab Mitternacht – bis auf die Notbeleuchtung – ausgeschaltet. Die Geschäftsführung sagt, dass man so in der Heizperiode etwa 15.000 bis 18.000 Euro einsparen kann.

Moderne Energiesparsysteme senken Kosten

Besonders die Wellness-Bereiche der Luxushotels verbrauchen enorm viel Strom. Johannes Pfefferkorn betreibt das Hotel Krone und den Tannberger Hof in Lech. Er hat zehntausende Euro in ein Energiesparsystem investiert, das zum Beispiel die Sauna für 30 Sekunden ausschaltet. 30 Sekunden sind lange genug, um Strom zu sparen und zu kurz, dass die Sauna Temperatur verlieren würde. „So lassen sich die Energiekosten um ein Fünftel senken“, sagt Pfefferkorn.

Wo liegt die Schmerzgrenze für die Gäste?

Die Hotellerie hat aufgrund des Coronavirus zwei sehr schwierige Jahre hinter sich. Damals hat sie Geld vom Staat bekommen, Hilfe für die hohen Stromkosten ist nicht in Sicht.

Dieter Oberhöller vom Hotel Montfort in Feldkirch wollte auf dem Dach des Hotels eine Photovoltaikanlage installieren lassen. Wegen der Coronavirus-Pandemie hat er diese Investition verschoben und jetzt braucht er seine Einnahmen, um die höhere Stromrechnung zu bezahlen – der alte Vertrag läuft bald aus: „Wenn es jetzt fünfmal teurer wird, dann zahle ich mindestens 40.000 Euro pro Monat nur für den Strom. Dann wird es eng.“

Außerdem fragt sich der Hotelier, wann die Schmerzgrenze für die Gäste erreicht ist, weil es kein Urlaub sei, wenn es im Hotel nicht mehr gemütlich warm ist. Spätestens dann müssten auch die Hotels einen Zuschuss zu den Energiekosten bekommen, sagt Oberhöller.