Der Alpenverein bestätigt die Einschätzung des Davoser Instituts und verlangt Maßnahmen, wie eine Sperre im oberen Bereich des Piz Buin. Zuständig für dieses Gebiet ist die Gemeinde Gaschurn, die das Problem ebenfalls erkennt. Kaum war die Expertise aus der Schweiz da, flog ein Hubschrauber mit einem Geologen und einem Bergführer den Berg ab. „Wir haben eine erhöhte Gefahr“, sagt Bürgermeister Daniel Sandrell.
Das hänge aber damit zusammen, dass dieser Sommer ein außergewöhnlich heißer Sommer war, der dazu führte, dass der Permafrost weiter geschmolzen ist. Permafrost ist eine gefrorene Schicht im Untergrund, die den Berg zusammenhält. Deshalb lösen sich jetzt Steinmassen. Eine Sperre des Piz Buin ist für Sandrell aber nur theoretisch möglich. „Für uns kommt es momentan nicht in Frage, weil man dann eigentlich das ganze Gebiet oder jeden Berg sperren müsste“, sagt Sandrell.

Leute müssen Eigenverantwortung zeigen
Eine wichtige Maßnahme gibt es derzeit aber, sagt Bürgermeister Sandrell. Die Leute müssen Eigenverantwortung zeigen. Das Risiko könne auf ein Minimum beschränkt werden, die gefährliche Passage, die vom Felssturz betroffen ist, sei nur zehn bis 15 Meter lang. Wenn die Leute dort einzeln und aufmerksam durchgehen, gebe es nur ein kleines Risiko.
Bergführer: Nicht im gefährlichen Bereich Pause machen
Die Bergführer sagen ebenfalls, man könne das Gefahrenpotenzial sehr stark reduzieren. Hanno Dönz, Obmann des Bergführerverbands, sagt, es gebe einen großen Risikofaktor, und das sind Berggeher, die sich direkt im gefährlichen Bereich an die Sonne legen, dort rasten oder jausnen. Das Problem sei grundsätzlich aufgrund der hohen Temperaturen entstanden, wenn es kälter wird und Schnee fällt, könne wieder eine Ausweichroute begangen werden.