Zwei Biber sitzend am Wasser.
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Natur

Ausbreitung der Biber könnte zum Problem werden

Die Biberpopulation stieg in Vorarlberg in den letzten Jahren wieder spürbar an. Sollten sich die Tiere noch weiter ausbreiten, könnte das zum Problem werden. Denn Biber fällen Bäume, deren Schatten für Jungfische und Wassertemperaturen gebraucht wird.

In Gaißau fanden zwei junge Biberfamilien ein neues Zuhause. Sie sind nur ein Beispiel von vielen, die sich in den letzten Jahren immer weiter in Vorarlberg ausgebreitet haben. Vor rund 350 Jahren wurden die Tiere noch aktiv gejagt und ausgerottet. Heute hat sich die Biberpopulation wieder erholt und zählt aktuell ca. 200 Tiere in Vorarlberg.

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Zwei Biber am Flussufer.
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Zwei kämpfende Biber im Wasser.
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Wenn jüngere Biber in das Gebiet eines älteren Tieres eindringen kann es auch zu Revierkämpfen kommen.
Zwei Biber sitzend am Wasser.
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Bibernest in Gaißau.
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Das neue Zuhause der Biberfamilien in Gaißau.
Biber bearbeitet einen Baum. Mit Nachtkamera aufgenommen.
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Biber fressen zwar nur die Rinde eines Baumes, fällen auch ganze Bäume. Dieses Bild wurde mit einer Nachtkamera aufgenommen.
Biber schwimmend im Wasser.
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Auszug aus dem Elternhaus

An sich sind Biber recht scheue Reviertiere. Wenn Junge geboren werden, ziehen diese nach eineinhalb Jahren aus und suchen sich ein eigenes Revier. Der Platz ist allerdings in Vorarlberg begrenzt. Bis lediglich 600 Meter Höhe siedeln sich die Tiere an, darüber werden die Temperaturen für die Tiere im Winter zu kalt.

Immer mehr Biber in Vorarlberg

Seit 2006 siedelt sich der Biber in Vorarlberg wieder an. Mittlerweile gibt es mehr rund 250 Biber-Familien. Die Reviere für die Tiere werden aber immer weniger.

Eine Gefahr für andere Tiere sind die pflanzenfressenden Biber nicht direkt. Problematisch können allerdings die Spuren werden, die sie hinterlassen. Als Nahrung und um sich einen Unterschlupf zu bauen, fällen Biber Bäume, die ansonsten wichtigen Schatten spenden würden. Dieser ist besonders wichtig für Jungfische und die allgemeine Wassertemperatur im Umfeld der Biber.

Langanhaltende Spuren

Da das Verhalten der Tiere ihre Umwelt langfristig beeinflusst, müssen Umweltschützer mittlerweile bereits Schritte setzen, um Bäume vor dem Fällen zu bewahren. Die Rinde des Baumes wird dafür beispielsweise mit einer sandhaltigen Paste eingeschmiert. Diese schmeckt den Tieren nicht und der Baum wird in Ruhe gelassen. Alternativ kann die Rinde mit einem Maschendrahtzaun umwickelt werden, den die Biber nicht durchbeißen können, erklärt Walter Niederer von der Naturwacht.

Weitere Schritte, um die Population unter Kontrolle zu halten, müssen aber laut Experten aktuell noch nicht gesetzt werden. Durch die Verdrängung von älteren Tieren durch Jüngere aus ihrem Revier reguliert sich der Biberbestand aktuell noch von selbst.