Mehrere Photovoltaik-Anlagen auf einem Hausdach in Zwischenwasser
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Chronik

Photovoltaik hilft bei Blackout nicht

Wer eine Photovoltaikanlage auf seinem Haus hat, sitzt bei einem Blackout ebenfalls im Dunkeln. Fast alle Photovoltaikanlagen funktionieren nämlich nicht mehr, wenn sie von außen keinen Strom bekommen, heißt es vom Vorarlberger Energieinstitut.

Energieexperten gehen davon aus, dass ein Blackout, ein großflächiger und länger dauernder Ausfall der Stromversorgung, immer wahrscheinlicher wird. Wer glaube, mit einer Photovoltaikanlage auf seinem Hausdach auf der sicheren Seite zu sein, irre gewaltig, sagt Michael Braun, Leiter der Gebäudetechnik beim Vorarlberger Energieinstitut.

Das funktioniere deswegen nicht, da die Photovoltaikanlagen darauf angewiesen seien, dass sie die Netzspannung und die Netzfrequenz messen: „Weil sie natürlich den Strom, den sie erzeugen, mit der gleichen Spannung und der gleichen Frequenz einspeisen müssen. Wenn bei einem Blackout die Netzspannung und auch die Netzfrequenz fehlt, dann schalten sich die Anlagen ab, erzeugen also keinen Strom mehr und speisen auch keinen Strom mehr ein.“

Heim- und Hausanlage könnte umgerüstet werden

Braun schätzt, dass mehr als 95 Prozent aller privat in Vorarlberg errichteten Photovoltaikanlagen auf Strom von außen angewiesen sind und deshalb bei einem Blackout stillstehen. Es gebe aber einen Ausweg, so Braun: „Man kann die Heim- und Hausanlage so umrüsten, dass sie sich im Blackout-Fall vom Netz trennt und dann trotzdem noch Strom erzeugt, den man selber verbrauchen kann. Dazu braucht es aber Sicherungseinrichtungen und auch Umbauten an der Hauselektrik.“ Allerdings seien nicht alle Anlagen dafür geeignet, sagt Braun, und die Umrüstung koste etliche tausend Euro.