Papierproduktion Rondo Ganahl
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Rondo Ganahl plant Reststoff-Kraftwerk in Frastanz

Der Wellpappehersteller Rondo Ganahl AG plant an seinem Standort in Frastanz ein Reststoffkraftwerk. Es soll den thermischen Energiebedarf der Papierfabrik – bisher Vorarlbergs größter Erdgasabnehmer – und weiterer Wirtschaftsbetriebe wie der Brauerei Frastanz decken.

Bis zu 500 private Haushalte könnten angeschlossen werden, hieß es in einer Aussendung. Die Kosten sind mit 70 Millionen Euro veranschlagt.

Reststoffe werden in Energie umgewandelt

Im geplanten Kraftwerk, das 2025 fertiggestellt werden soll, können den Angaben zufolge 35.000 Tonnen Reststoffe pro Jahr in Energie umgewandelt werden – zum einen die 11.000 Tonnen Reste aus der Papierherstellung von Rondo, zum anderen aufbereitete Industrieabfälle, was auch Lkw-Fahrten zur Verwertung im Ausland einspare. Die Gesamtleistung beträgt 200 GWh pro Jahr.

Visualisierung des neuen Reststoffkraftwerks bei Rondo in Frastanz zur Erzeugung von thermischer Energie für die Papier- und Wellpappefabrik.
Rondo
So soll das Kraftwerk aussehen

In erster Linie soll das Kraftwerk dafür genutzt werden, die benötigte Prozesswärme für die Papier- und Wellpappefabrik selbst zu erzeugen, was bisher nur mit Gas möglich war und Rondo zu Vorarlbergs größtem Erdgasabnehmer machte: Benötigt werden derzeit jährlich rund 14 Millionen Normkubikmeter Gas bzw. 150 GWh an thermischer Energie, was dem Jahresbedarf von circa 10.000 Haushalten entspricht. „Das neue Reststoffkraftwerk ist für uns ein großer und notwendiger Schritt raus aus fossilem Erdgas“, so Hubert Marte, Vorstandsvorsitzender der Rondo Ganahl AG.

Neben der Papierfabrik sollen auch weitere Betriebe Wärmeenergie aus dem Kraftwerk beziehen können, allen voran der direkte Nachbar, die Brauerei Frastanz, die ihren derzeitigen Bedarf von fünf GWh pro Jahr damit decken kann. Außerdem können bis zu 500 private Haushalte profitieren, wenn das Kraftwerk in das Frastanzer Nahwärmenetz eingegliedert wird. Das bestehende Biomasse-Heizwerk versorgt derzeit knapp 80 Abnehmer.

„Energieautonomie Frastanz“ ist eine gemeinsame Initiative von Rondo, der Gemeinde Frastanz, der E-Werke Frastanz und der Brauerei Frastanz. „Es ist ein Gebot der Stunde, nicht länger mit Öl und Gas zu heizen, darum wollen wir Privathaushalten und auch der Wirtschaft eine sinnvolle Alternative bieten“, erklärt Walter Gohm, Bürgermeister der Marktgemeinde Frastanz.

Rondo Ganahl plant Reststoff-Kraftwerk in Frastanz

Der Wellpappehersteller Rondo Ganahl AG plant an seinem Standort in Frastanz ein Reststoffkraftwerk. Es soll den thermischen Energiebedarf der Papierfabrik – bisher Vorarlbergs größter Erdgasabnehmer – und weiterer Wirtschaftsbetriebe wie der Brauerei Frastanz decken.

11er hätte sich gerne beteiligt

Der Nahrungsmittelhersteller 11er, direkter Nachbar von Rondo, würde sich energietechnisch gerne am Kraftwerk beteiligen. 11er ist der zweitgrößte Gasverbraucher im Land. Laut Geschäftsführer Christian Schwarz wäre das Kraftwerk aber dann so groß, dass es eine Umweltverträglichkeitsprüfung bräuchte. Das würde alles um Jahre verzögern.