Schon im Jahr 2007 habe der Wirtschaftsbund mit Walter Natter eine Zusatzpension vereinbart, sagt Rüdisser. Das Problem sei nur, dass Natter den Betrag drei Jahre lang nicht versteuert habe. Es geht um unversteuerte 72.000 Euro – umrechnet 2.000 Euro pro Monat.
Natter hat sich selbst angezeigt
Natter hat sich selbst angezeigt, weil die Finanzprüfer auf das Geld aufmerksam geworden sind. Im Schreiben an die Finanzbehörden spricht Natter von einem schweren Fehler. Und er habe „Sorge getragen, dass die tatsächliche Verwendung der Zahlung des Wirtschaftsbunds nicht als Zahlung an meine Person kenntlich war“, zitiert „Der Standard“ aus dem Schreiben.
Rüdisser will die Selbstanzeige nicht kommentieren. Er könne sich aber nicht erklären, warum Natter so etwas geschrieben hat. Laut Rüdisser hat Natter alles plausibel dargestellt.
Verwendungszweck durchgestrichen
Wie Natter versucht hat, die Überweisung zu verschleiern, wird auf einem Kontoauszug aus dem Jahr 2016 sichtbar. Darin sieht man eine Buchung von 24.000 Euro an die Lebensversicherung. Verwendungszweck: Lebensversicherung Walter Natter. Die Buchungszeile wurde per Hand durchgestrichen und handschriftlich durch „Gemeindevertretungswahl 2015“ ersetzt. Laut „Der Standard“ hat Natter die offene Steuerschuld jedenfalls ans Finanzamt überwiesen.
Natter und Kessler sind ÖVP-Mitglieder
Natter, sein Nachfolger Jürgen Kessler und Wirtschaftsbund-Obmann Hans Peter Metzler sind zwar schon längst zurückgetreten, sie sind aber immer noch ÖVP-Parteimitglieder, bestätigt ÖVP-Landesgeschäftsführer Dietmar Wetz. Man wolle zuerst die Verfahren abwarten und dann überlegen, wie es weitergeht. Bei der Versicherung für Selbstständige wurde bereits reagiert, Natter ist nicht mehr Leiter des SVS-Landesausschusses. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt.