Die umstrittenen Gründe in Ludesch
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Wirtschaft

Ludesch: Betriebserweiterung vorerst Geschichte

Die Betriebsflächenerweiterung der Firmen Rauch und Ball in der Gemeinde Ludesch scheint vorerst Geschichte zu sein. In einer schriftlichen Mitteilung hält die Gemeinde fest, dass die Umsetzung des Erweiterungsvorhabens derzeit nicht möglich ist.

Vor gut zweieinhalb Jahren haben die Menschen in Ludesch mit einer Volksabstimmung für Aufsehen gesorgt: Sie haben verhindert, dass die Firmen Rauch und Ball ihre Werke in die Landesgrünzone hinein ausbauen. Dann erklärte der Verfassungsgerichtshof die Abstimmungen für ungültig. Seither konnte man sich in Ludesch nicht einigen, wie es weitergehen soll.

Zuletzt wurde der Vorschlag diskutiert, dass die Gemeinde Ludesch die Grundflächen kauft und diese dann im Baurecht an Rauch und Ball vergibt. Außerdem sollte von den 6,5 Hektar Grundfläche, um die es bei den Erweiterungsvorhaben ging, etwa ein Drittel anderen regionalen Betrieben gegeben werden. Diesen Vorschlag hat die Gemeinde an das Land geschickt und um eine Stellungnahme gebeten.

Kritikpunkte des Landes an Erweiterungs-Vorschlag

Das Land hält in seiner Stellungnahme fest, dass weder dem Land noch der Firma Rauch bekannt sei, dass weniger Bedarf für die Betriebserweiterung besteht als die Fläche von 6,5 Hektar. Hinsichtlich jenes Drittels der Fläche, das für andere Betriebe genutzt werden sollte, wird in der Stellungnahme des Landes außerdem angemerkt, dass eine Herausnahme von Flächen aus der Landesgrünzone ohne konkreten Bedarf nicht den raumplanungspolitischen Grundsätzen entspricht.

Land sieht nun Gemeinde am Zug

Das Land teilt mit, dass es nun an der Gemeinde liege, ein mit den betroffenen Betrieben abgestimmtes Konzept für die örtliche Betriebsgebietsentwicklung zu erarbeiten und bei Bedarf gegenüber dem Land eine eindeutige Willensbekundung auf Herausnahme von Flächen aus der Landesgrünzone für ein konkretes Projekt vorzulegen. Die Gemeinde hält in ihrer schriftlichen Mitteilung allerdings fest, dass die Umsetzung eines Betriebsgebietes im Neugut derzeit nicht möglich sei.

Ball will stattdessen in die Höhe bauen

Bei der Firma Ball will man derzeit nicht über die bestehenden Betriebsflächen hinaus erweitern, erklärt Ball-Geschäftsführer Andreas Mayer. Es gibt aber Überlegungen, auf der bestehenden Betriebsfläche zu erweitern. Aktuell ist man mit angrenzenden Grundstückseigentümern in Kontakt. Man benötige dafür nämlich eine Bauabstandsnachsicht.