Die Modelle der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) prognostizieren für diese Woche ein ausgeprägtes „Saharastaub-Ereignis“, dessen Ausläufer sich auch in Österreich bemerkbar machen könnten. Dieses Wetterphänomen entsteht durch eine Aufwirbelung in der Sahara. Dadurch werden größere Mengen Wüstensand in die Atmosphäre gehoben.
„Durch die großräumige Strömung können wir davon ausgehen, dass gegen Dienstagabend hier in Europa in der Höhe größere Mengen Wüstensand vorhanden sein werden. Mit dem natürlichen Absinken kann der Saharastaub dann auch in Österreich abgelagert werden“, erklärt Kathrin Baumann-Stanzer, Leiterin der Fachabteilung für Umweltmeteorologie bei der ZAMG.
März bisher außergewöhnlich
Außergewöhnlich sonnig, trocken und auch kalt präsentiert sich der März bisher. Die erste Märzhälfte ist die sonnigste seit über 60 Jahren, in Innsbruck sind bis Dienstag schon mehr als 120 Sonnenstunden gezählt worden. In Bregenz und Salzburg schien die Sonne auch schon deutlich über 110 Stunden lang.
Seit Ende Februar haben sich Hochdruckgebiete bei uns eingenistet, zuerst das Hoch „Lino“, dann „Martin“ und derzeit „Noe“. Tiefdruckgebiete vom Atlantik wurden stets abgeblockt. Zusammen mit trockenen, kontinentalen Luftmassen war es relativ kalt bei uns. Trotz des vielen Sonnenscheins ist der März bisher drei Grad kälter als im Mittel der letzten 30 Jahre.
Verantwortlich dafür sind vor allem die frostigen Nächte. Dieses Wochenende wurden im Südburgenland unter minus zehn Grad gemessen, im ganzen vergangenen Winter war es hier nicht so kalt. Die Zahl der Frostnächte ist ungewöhnlich hoch. So hatte es z. B. in St. Pölten bisher in jeder Märznacht unter null Grad. In keinem Monat im Winter war es öfter frostig. Und der März ist ja noch lang, es kommen noch weitere Frostnächte.
Etwas Regen von Dienstag auf Mittwoch
Seit Wochen hat es vielerorts keinen Tropfen geregnet. Die Trockenheit ließ die Waldbrandgefahr bereits steigen. „Derzeit kann die Wald- und Flurbrandgefahr verbreitet als erhöht, auf offenen, südseitigen Hanglagen auch als mäßig eingestuft werden“, sagt Mortimer Müller, Waldbrandexperte der Universität für Bodenkultur in Wien. Die Sonne und der Wind trockneten den Boden in den letzten Tagen zusätzlich aus.

Trockenheit in der Landwirtschaft noch kein Problem
In der Landwirtschaft ist die Trockenheit noch kein Problem. Die Gemüsebauern starten heuer früher als sonst in die Setzsaison. Karotten sind gesät, nun werden Salat, Kohlrabi, Fenchel oder Mangold gesetzt. Wir sind mit dem Frühjahr bisher sehr zufrieden. „Wir brauchen einen trockenen Boden, damit wir aufs Feld fahren können“, sagt Karl Kühne vom Lisilis Biohof in Meiningen.
Trockenheit sorgt für Waldbrandgefahr
Die extreme Trockenheit führte auch in Vorarlberg bereits zu einem Waldbrand: Vergangene Woche brannte es im Bereich des Mühletobels in Braz – mehr dazu in Waldbrand in Braz: Löscheinsatz auch aus der Luft (vorarlberg.ORF.at).
„Immer ein Großeinsatz für die Feuerwehr“
Ein Waldbrand sei bei der Feuerwehr immer ein Großeinsatz, sagt Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle. Der Waldbrand müsse sofort bei der Entstehung in den Griff bekommen werden, ansonsten könne es schlimm ausgehen. Der Appell der Feuerwehr: Keine Blechdosen, Glasscherben oder Zigaretten im Wald wegwerfen.