Johannes Rauch (Grüne)
ORF Vorarlberg
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Politik

Heliskiing: Rauch will rechtliche Schritte prüfen

Das umstrittene Heliskiing in Lech am Arlberg ist erneut genehmigt worden. Scharfe Kritik kommt von Grünen-Umweltlandesrat Johannes Rauch. Er kündigt an, alle rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen, damit mit dem Heliskiing Schluss ist.

Rauch zeigt sich fassungslos. Für ihn ist es nicht nachvollziehbar, dass Vorarlberg als einziges Bundesland in ganz Österreich „Hubschrauberflüge auf Berggipfel erlaubt, um einer kleinen Gruppe von Reichen das Befahren unverspurter Hänge zu erlauben.“ Das sei dermaßen aus der Zeit, dass man fassungslos zurückbleibe.

„Umweltpolitischer Unfug“

Für Rauch ist Heliskiing aus Sicht des Naturschutzes und des Klimaschutzes völlig unakzeptabel. Die Genehmigung ist für ihn nur so erklärbar, dass man einer „betuchten Klientel weiterhin einen luxuriösen Gefallen tun will“. Ökonomisch gesehen brauche das kein Mensch.

Eine einzige Destination im Land pfeife mit Unterstützung der ÖVP auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit, das sei „rücksichtslos und peinlich“, kritisiert Rauch. Er kündigt an, dass er als Umweltlandesrat alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen werde, um die Voraussetzungen zu schaffen, dass mit diesem „umweltpolitischen Unfug Schluss ist“.

Heliskiing, Heli-Skiing
Alexander Rochau

Grüne haben nicht mitentschieden

Grünen-Sprecher Daniel Zadra betont, die Genehmigung sei nicht durch die Landesregierung erfolgt, zuständig für diese Entscheidung sei einzig und allein Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Der Landeshauptmann werde zu erklären haben, wie sich die Genehmigung mit dem Klimanotstand vertrage, den das Land ausgerufen hat.

Vorarlberg bleibt das einzige Bundesland, das Heliskiing-Flüge erlaubt. Die Genehmigung wurde allerdings nicht für fünf Jahre erteilt, wie der Betreiber Wucher Helicopter beantragte, sondern nur für zweieinhalb – mehr dazu in Heliskiing in Vorarlberg weiterhin erlaubt (vorarlberg.ORF.at).

„Sinnbefreiter Eingriff in die Natur“

Auch SPÖ-Landesparteivorsitzende Gabi Sprickler-Falschlunger sieht Erklärungsbedarf von Seiten des Landeshauptmannes. „Dort wo Reiche ihren Urlaub verbringen, glaubt man, ihnen auch ein grenzenloses Vergnügen anbieten zu müssen“, führt Sprickler-Falschlunger aus. „Wenn der gleiche Landeshauptmann im Landtag den ‚Klimanotstand‘ ausruft, macht er sich damit wieder einmal unglaubwürdig“, empört sich die SPÖ-Landesparteivorsitzende. Sprickler-Falschlunger fordert Wallner auf, diese „überflüssige und für die Natur nachteilige“ Bewilligung rückgängig zu machen.