Eine Krankenpflegerin wäscht einen männlichen Patienten
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Politik

Streit um Pflegeausbildung

Die Opposition kritisiert die Landesregierung bei der Pflegeausbildung. Die Koalition lehnt nämlich trotz Personalnot einen zusätzlichen Pflegelehrgang im Frühjahr ab. Für NEOS hat Schwarz-Grün damit die Chance verschlafen, benötigte Diplom-Pflegerinnen auszubilden. Die SPÖ wirft der Regierung vor, die Forderungen der Opposition aus Prinzip abzulehnen.

Die Vorarlberger Oppositionsparteien FPÖ, SPÖ und NEOS sind sich selten so einig wie bei der Pflegeausbildung. Gemeinsam haben sie am Mittwoch im Sozialpolitischen Ausschuss des Landtags für diesen Frühling einen zusätzlichen Diplom-Lehrgang für Pflegekräfte gefordert. Der wurde aber mit der Stimmen-Mehrheit von ÖVP und Grünen abgelehnt. Jetzt hagelt es massive Kritik.

Für NEOS hat Schwarz-Grün damit die Chance verschlafen, dringend benötigte Diplom-Pflegerinnen auszubilden. Die Landesregierung wolle den akuten Pflegenotstand nicht sehen. Ähnlich die SPÖ, die der Koalition zudem vorwirft, alle Forderungen der Opposition aus Prinzip abzulehnen. Und für die FPÖ ist das schwarz-grüne Nein auch ein Schlag ins Gesicht der Pflegebedürftigen und des Pflegepersonals.

Schwarz-Grün will Pflegelehre

Seitens der Regierungsparteien heißt es dazu: Schnellschüsse, wie zusätzliche Ausbildungsklassen aus dem Boden zu stampfen, würde die bestehende Ausbildungsinfrastruktur überfordern. Schwarz-Grün will sich stattdessen beim Bund für die rasche Einführung der Pflegelehre stark machen.

Jüngste Analysen haben ergeben, dass Vorarlberg bis zum Jahr 2030 gut 1.400 neue Pflegekräfte braucht. Schon heute stehen 100 Pflegebetten leer, weil es zu wenig Personal gibt. Auf der anderen Seite warten 200 Menschen aktuell auf einen Heimplatz.