Nach dem CoV-bedingten Einbruch an neuen Lehrlingen letztes Jahr, zeigt sich aktuell wieder eine positive Entwicklung, sagt Wirtschaftskammer-Direktor Christoph Jenny: „Es gibt etliche Branchen, die bereits das Vorkrisenniveau wieder erreicht haben. Wo wir noch Nachholbedarf haben, das ist der Tourismus“
7,6 Prozent mehr Lehrlinge als im Vorjahr
Konkret ist die Zahl an Lehrvertragsanmeldungen um 7,6 Prozent höher als im vergangenen Jahr – allerdings noch um 2,6 Prozent niedriger als im Jahr 2019. Was die Lehrlingsquote betrifft bleibt Vorarlberg mit über 50 Prozent österreichweit Spitzenreiter, so Jenny: „Es gelingt uns die Jugendlichen sehr gut zu erreichen mit der Lehre als einer sehr praxisnahen und damit aber auch sehr dynamischen Ausbildung. Das schafft kein anderes Ausbildungssystem.“
Neben der fachlichen Qualifikation ist die Lehre für Lehrlings- und Ausbildungscoach Martin Dünser auch die beste Lebensschule: „Man muss aufstehen, man muss das durchziehen, man wird gefordert vom Ausbildner und dem Betrieb, man bekommt natürlich dafür auch eine Entlohnung, aber die Disziplin und das Durchhalten in jungen Jahren zu lernen, sehe ich als riesengroßen Vorteil.“
Weibliches Interesse an technischen Berufen steigt
Die Vorlieben der Jugendlichen bei der Berufswahl sind seit Jahren gleich geblieben, so Jenny. Bei den Jungs seien das vor allem Metall-,Elektro- und Kraftfahrzeugtechniker und bei den Mädchen sei es Einzelhandelskauffrau, Friseurin, Stylistin und Bürokauffrau.
Dennoch steigt das Interesse von Mädchen für technische Berufe kontinuierlich – in den letzten zehn Jahren von 17 auf fast 28 Prozent. In diesem Bereich entscheiden sich Mädchen meist für eine Lehre in der Metallbranche.