Pegel Rhein
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Politik

Pegel stiegen nicht so stark wie befürchtet

Die Pegel des Rheins sind am Sonntag nicht so stark gestiegen wie zunächst angenommen. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) nahm aber das regenreiche Wochenende mit Sperre der Rheinvorländer zum Anlass, auf die Dringlichkeit des Hochwasserschutzes hinzuweisen. Das Hochwasserschutz-Projekt Rhesi müsse rasch umgesetzt werden, so Wallner.

Bei Lustenau flossen im Rhein am Sonntagnachmittag an die 700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Am Samstag waren noch an die 2.000 Kubikmeter vorhergesagt worden. Die Rheinvorländer stehen am Unterlauf des Flusses kurz vor der Bodensee-Mündung teilweise unter Wasser, an der Rheinbrücke Höchst/Lustenau dagegen fließt der Rhein in seinem Flussbett.

Die Sperre des Rheinvorlandes auf Schweizer Seite wurde am Sonntagnachmittag aufgehoben, auf Vorarlberger Seite ist die Sperre von Lustenau-Wiesenrain bis zum Bodensee dagegen noch aufrecht – mehr dazu in: Rheinvorland: Sperre auf Schweizer Seite aufgehoben.

Rhein bei Höchst und Lustenau
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Rhein bei Lustenau und Höchst am Sonntagnachmittag

Entwarnung am Sonntag

Die Internationale Wasserwehr sprach am Sonntagmittag grundsätzlich von einer Entspannung der Lage: Es habe vor allem am Sonntag „viel weniger geregnet als prognostiziert“, so der Sprecher der Wasserwehr auf APA-Nachfrage.

Sollten die weiteren Prognosen stimmen, „sind wir noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen“, so Landeshauptmann Wallner. Aber der Sommer sei noch nicht vorbei, der August stehe noch bevor. „Die Experten sagen, unvorhergesehene Starkregenereignisse werden öfters kommen in den Sommermonaten – Stichwort Klimawandel. Man muss sich da auf alles einstellen.“

Rhein bei Fußach
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Rhein bei Fußach kurz vor der Bodensee-Mündung am Sonntagnachmittag

Investitionen in den Hochwasserschutz

An diesem Regenwochenende habe sich gezeigt, wie schnell sich die Lage ändern könne. Das sei wieder mal ein Grund zu sagen, Hochwasserschutz am Rhein bleibe ein wichtiges Thema, betonte Wallner. Nach den Hochwasser-Ereignissen von 1999 und 2005 habe die öffentliche Hand in den Hochwasserschutz investiert, derzeit sind es rund 18 Millionen Euro im Jahr. „Jetzt haben wir gesehen, auch bei diesen Regen-Ereignissen – das Ganze hält und hat uns ganz sicher auch vor größerem Schaden bewahrt.“

Das Anschwellen des Rheins am Wochenende zeigt für Wallner erneut die Notwendigkeit, besonders das Hochwasserschutz-Projekt Rhesi rasch umzusetzen. Mit Rhesi soll die Abfluss-Kapazität des Rheins von 3.100 auf 4.300 Kubikmeter pro Sekunde ausgebaut werden.

Hochwassergefahr: Lage hat sich stabilisiert

Der Rhein hat sich in der Nacht kurz vor dem Bodensee teilweise ins Rheinvorland ausgedehnt. Laut Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat sich die Lage am Rhein insgesamt allerdings stabilisiert. Derzeit bleibe die Sperre des Rheinvorlandes aber sicherheitshalber noch aufrecht.