Die Flüsse im Einzugsgebiet des Alpenrheins seien entgegen Befürchtungen doch nur leicht angestiegen, hieß es in der Mitteilung der Internationalen Wasserwehr am Sonntagmittag. Deshalb werde die vorsorgliche Sperre der Rheinvorländer auf schweizerischer Seite um 15.00 Uhr aufgehoben.
Auf österreichischer Seite blieb das Rheinvorland dagegen aufgrund der Nähe des Radwegs zum Mittelwuhr und der vorhandenen Nässe bis auf Weiteres geschlossen. Damit ist die Strecke ab der Rheinbrücke Wiesenrain bei Lustenau bis zum Bodensee unpassierbar.
Weniger Regen als angenommen
Am Samstagabend waren Fuß- und Radwege in den Vorländern des Rheins sowohl auf schweizerischer als auch österreichischer Seite aufgrund von Hochwassergefahr vorsorglich gesperrt worden. Die Bevölkerung wurde gebeten, sich nicht in der Nähe des Rheins aufzuhalten. Landwirte sollten Geräte und Tiere aus dem Vorland entfernen.
Durch die starken Niederschläge wurde am Samstag ein Ansteigen der Flusspegel im Einzugsgebiet des Alpenrheins befürchtet. Es habe jedoch vor allem am Sonntag „viel weniger geregnet als prognostiziert“, sagte ein Sprecher der Wasserwehr der Nachrichtenagentur APA. Während der Rhein etwa bei der Brücke Lustenau/Höchst komplett in seinem Flussbett fließt, hat sich in der Nacht auf Sonntag das Wasser kurz vor dem Bodensee – etwa in Höhe des FFK-Strandes bei Fußach – stellenweise ins Rheinvorland ausgedehnt.
„Kein Grund zur Beunruhigung“
Am Sonntagvormittag hatte bereits Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) gesagt, die Lage habe sich stabilisiert, es gebe keinen Grund zur Beunruhigung. Die Situation werde beobachtet und die Dämme würden kontrolliert. Sollten die derzeitigen Erwartungen stimmen, „sind wir noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen“, so der Landeshauptmann, aber es werde einmal mehr deutlich, wie schnell sich die Lage ändern könne. Das sei wieder mal ein Grund zu sagen, Hochwasserschutz am Rhein bleibe ein wichtiges Thema, betonte Wallner.
Internationale Wasserwehr
Zur gemeinsamen Bewältigung von Hochwasserereignissen existiert seit dem Jahr 2000 die Internationale Wasserwehr am Alpenrhein (IWWA). Sie besteht aus Mitgliedern der drei Rheinbauleitungen der Schweiz, Österreichs, des Fürstentums Liechtenstein, sowie der Internationalen Rheinregulierung.