Coronavirus

Impfrate: Es braucht noch mehr Junge

In Vorarlberg sind inzwischen 60 Prozent der Bevölkerung einmal und 56 Prozent vollständig geimpft. Um die Delta-Variante des Coronavirus in den Griff zu bekommen, bräuchte es aber noch mehr Geimpfte – vor allem Junge, sagt Gesundheitsexperte und Coronavirusbeauftragte der Landesregierung, Armin Fidler.

Mehr als die Hälfte aller Österreicher sind zum derzeitigen Zeitpunkt vollständig geimpft. Ein Grund für mehr Freiheiten? Fidler mahnt eher zur Vorsicht: „Wenn wir nach Israel oder ins Vereinigte Königreich schauen – in anderen Ländern, wo schon sehr viel geimpft worden ist, sehen wir, dass trotzdem noch Fälle entstehen können, Krankenhaus-Pflichtigkeit entstehen kann. Also so ganz sorglos dürfen wir uns nicht aufführen.“

„Ganz wichtig, dass sich die Jungen impfen lassen“

Seit gut eineinhalb Jahren leben wir jetzt mit den Folgen des Coronavirus. Doch besonders junge Menschen will der Gesundheitsexperte motivieren, sich impfen zu lassen: „70 Prozent Durchimpfungsrate sollten wir erreichen. Aus dem Grund ist es auch ganz wichtig, dass sich die Jungen impfen lassen. Es sind Millionen von jungen Menschen geimpft worden in der ganzen Welt. Und man schützt sich selbst, schützt die Gemeinschaft und man hat Freiheiten, die man anderweitig nicht so leicht bekommt.“

Im Inneren des Impfbusses
ORF
Niederschwellige Impfangebote wie der Impfbus tragen zur notwendigen Steigerung der Durchimpfungsrate bei

Inzidenz alleine sagt zu wenig aus

Entscheidungen allein von den Inzidenzzahlen abhängig zu machen, sieht Fidler indes kritisch: „Wir hatten immer schon ein Problem damit, dass Deutschland sich eigentlich wirklich solitär auf diese Inzidenzzahlen beruft. Das macht jetzt noch weniger Sinn, weil wir natürlich jetzt die Impfungen haben. Es ist epidemiologisch wichtig, dass wir diese Zahlen beobachten. Aber für Sperrungen, Reisebeschränkungen und so weiter macht es keinen Sinn.“

Hoffnung auf jährliche Impfung

Was die weiteren Aussichten auf ein „Licht am Ende des Tunnels“ im Herbst angeht, ist Fidler skeptisch: „Das ist oft schon prognostiziert worden und nie vollständig eingetreten. Wir hatten immer nur zwischendurch Zeitzonen, wo Dinge leichter fielen. Ich hoffe ganz einfach, dass es eine jährliche Impfung geben wird und dass damit der Schutz der Gemeinschaft gewährleistet ist, dass es zu keinen Hospitalisierungen mehr kommt und das Virus so klinisch in Schach gehalten werden kann.“